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Politik

Türkei möchte Sicherheitszone – USA fordern Hilfe

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Der Zustrom von Flüchtlingen aus dem syrischen Kriegsgebiet reißt nicht ab. Neben der Türkei ist auch Jordanien ein Flüchtlingsziel. Die USA loben das besonnene und humanitäre türkische Vorgehen und rufen zur Unterstützung auf. (Foto: Zaman)

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Türkei möchte Sicherheitszone – USA fordern Hilfe
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Die Zahl der syrischen Flüchtlinge, die in Camps in den südlichen Provinzen der Türkei untergebracht sind, hat nach Angaben der Türkischen Agentur für Katastrophenmanagement (AFAD) am Montag erstmals 100.000 überschritten. Ankara betonte stets, dies würde eine Marke darstellen, ab welcher eine weitere Unterbringung ernsthafte Schwierigkeiten nach sich ziehen würde.

Die AFAD sprach in einer Erklärung von 100.363 Syrern, die in den zwölf Zeltstädten in türkischen Grenzprovinzen untergebracht wären.

Die türkische Regierung signalisierte, sie denke daran, auf syrischem Boden eine Sicherheitszone zu schaffen, sollte es zu einer weiteren Massenbewegung von Flüchtlingen kommen. Außenminister Ahmet Davutoğlu hatte bereits im August angekündigt, die Türkei wäre nicht in der Lage, in Eigenregie mehr als 100.000 Flüchtlinge aufzunehmen.

In diesem Fall wäre die Schaffung einer Pufferzone nötig, um den Zustrom von Flüchtlingen auf türkisches Territorium in geordneten Bahnen zu halten.

Mittlerweile haben sich auch die USA eingeschalten und deutlich gemacht, dass die Türkei, ähnlich wie Jordanien, dringend Hilfe bei der Sicherung der humanitären Versorgung der syrischen Flüchtlinge benötigen würde.

U.S. State Department: „Dringende Hilfe nötig“

Victoria Nuland, die Sprecherin des U.S. State Departments, betonte im Rahmen ihres täglichen Pressegesprächs am Montag, die USA gehörten zu den größten Spendern mit Blick auf den UN-Appell zur humanitären Unterstützung für das kriegsgeschüttelte Syrien, und man helfe auch weiterhin in Syrien selbst und in dessen Nachbarländern.

„Wir arbeiten auch mit allen unseren Partnern auf der ganzen Welt, um diese dazu zu ermutigen, bei der Erbringung der bislang noch nicht erbrachten Anteile an den Hilfsmaßnahmen im Sinne des UN-Appells , insbesondere des syrischen Anteils und jenes in den Nachbarländern. Insbesondere in der Türkei und in Jordanien ist der Bedarf akut“, so Nuland.

Nuland trat mit ihren Anmerkungen nur wenige Stunden nach der Mitteilung der Türkei an die Öffentlichkeit, die Zahl der Syrienflüchtlinge, die entlang der Südgrenze untergebracht wurden, habe die 100.000 überschritten, eine Zahl, über die hinaus die Türkei vor ernsthaften Versorgungsschwierigkeiten stehen würde.

„Ausgewogene und angemessene Verhaltensweise der Türkei“

Nuland wurde auch auf die wechselseitigen Entscheidungen Syriens und der Türkei angesprochen, gegenüber dem jeweils anderen den Luftraum zu sperren, was in Anbetracht der Erzwingung einer Notlandung seitens der türkischen Luftwaffe gegenüber einem syrischen Flugzeug verfügt wurde, das im Verdacht stand, militärisches Material von Moskau nach Syrien zu befördern. Die Sprecherin erklärte, die USA „unterstützen selbstverständlich die Entscheidung der Türkei, die diese aus Anlass einer offenkundigen Verletzung ihres Luftraumes getroffen hatte“. Es wäre ihrer Auffassung nach auch nicht überraschend, dass die syrische Seite Gegenmaßnahmen veranlasst hätte.

Während Nuland unterstrich, dass alle Nachbarstaaten Syriens aufgefordert seien, wachsam hinsichtlich der Art und Weise zu sein, in der ihr Luftraum genutzt werde, unterstrich sie, dass die Türkei “sich dabei offen für humanitäre Ausnahmen” gezeigt hätte – damit spielte sie auf eine armenische Maschine an, die auf dem Weg nach Aleppo gestoppt, der anschließend jedoch der Weiterflug nach Syrien gestattet wurde, nachdem eine Kontrolle ergeben hatte, dass sie nur humanitäre Güter befördert hätte. „In diesem Sinne legt die Türkei aus unserer Sicht eine ausgewogene und angemessene Vorgehensweise im Hinblick auf diese Fragen an den Tag“, sagte Nuland.