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Türkei: Professor muss für 4,5 Monate ins Gefängnis

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Weil ein Professor in der Türkei von Studentinnen mit Kopftuch Fotos geschossen und diese vom Unterricht ausgeschlossen hat, wurde dieser wegen Eingriffs in die Bildungsfreiheit zu 25 Monaten Haft verurteilt. (Foto: Cihan)

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Rennan Pekünlü ist ein Professor für Astronomie an der Ege Üniversitesi in Izmir.
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Rennan Pekünlü ist ein Professor für Astronomie an der Ege Üniversitesi in Izmir. Der Wissenschaftler muss jetzt ins Gefängnis. Er wurde zuvor zu 25 Monaten Haft verurteilt. Die Entscheidung der Richter ist inzwischen rechtskräftig. Pekünlü wird aber voraussichtlich nur 4,5 Monate seiner Gefängnisstrafe absitzen müssen. Der Rest der Strafe wird auf Bewährung ausgesetzt.

Der Professor hatte im März 2011 von den Studenten seiner Fakultät Fotos von Studentinnen mit Kopftüchern geschossen und ihre Personalien festgehalten. In manchen Fällen hatte er die Studentinnen nicht zum Unterricht zugelassen. Die Betroffenen hatten sich deswegen beim Hochschulrat YÖK (Yükseköğretim Kurulu) beschwert. Das Gremium sah darin ebenfalls einen Eingriff in die Bildungsfreiheit der Studentinnen und gab den Fall an ein Strafgericht weiter, die ihn deswegen zu 25 Monaten Haft verurteilte.

Verfassungsgericht bestätigt Urteil: Pekünlü muss ins Gefängnis

Auch der Gang vor das türkische Verfassungsgericht konnte das Urteil nicht rückgängig machen. Den Vorwurf des Verfassungsbruch und der Verhinderung auf ein gerechtes lehnten sahen die Richter nicht erwiesen. Die Anwälte des Wissenschaftlers wollen den Fall vor den Internationalen Gerichtshof für Menschenrechte bringen.

In seiner letzten Vorlesung hatte der Professor geweint und sich von seinen Studenten verabschiedet: „Ihr seid das was mich zu dem macht, was ich bin. Das ist nicht unser letzter Unterricht. Es gibt noch viel zu tun. Wir sind nicht am Ende“. Nach der Vorlesung trat Pekünlü seine Haftstrafe im Gefängnis Foça in Izmir an.