Türkei: Provinz Artvin wird von höchst intelligenten „Problembären“ heimgesucht

Sümbüllü erklärt seinen Bären den Krieg. Die Dorfbewohner sind außerordentlich aufgebracht über die hohe Intelligenz, die ihre zotteligen Mitbewohner in den sehr ursprünglichen Tälern der nordöstlichen Provinz an den Tag legen, wenn sie auf Beutezüge gehen und dabei Schaden an den Bauernhöfen hinterlassen.

Die Bewohner klagen über unzureichende Sicherheitsmaßnahmen, die dazu führen, dass die Bären nicht am Betreten der Felder gehindert werden können. Nicht einmal solarbetriebene Drahtzäune reichen aus, um Meister Petz von den Grundstücken fernzuhalten. „Die Bären sind so klug, dass sie einen Baumstamm hinstellen, um von diesem aus über die Zäune in den Garten springen zu können“, erzählt ein Anwohner aus der Nähe des Dorfes Sümbüllü.

Um noch größere Schäden für ihre Pflanzungen zu vermeiden, forderten Dorfbewohner nun von ihren lokalen Autoritäten, die Abschussquote für Bären anzuheben, die in der Türkei unter besonderem Schutz stehen.

Der Dorfschulze von Sümbüllü, Işık Şahinbaş, klagt, dass die Bären auch sein Eigentum angegriffen und seine Tiere gerissen hätten. „Wir sind verwundert über diese Situation. Die Bärenpopulation in unserem Dorf ist in diesem Jahr massiv angestiegen“, rechtfertigt er die Petition.

Ist die Erhöhung der Abschussquote eine Lösung?

Er sei persönlich nach Ankara gefahren, um ein Treffen mit dem Minister für Forst- und Wasserangelegenheiten, Veysel Eroğlu, zu arrangieren. Sicherheitshalber reichte er aber auch den Appell an die lokalen Autoritäten weiter.

Dem Ministerium zufolge liegt die Abschussquote in der Provinz bei maximal acht Bären, Bewohner von Sümbüllü jedoch meinen, diese sei zu niedrig für solche „klugen Tiere“.

In Artvin befinden sich die urtümlichsten und unberührtesten Gebirgstäler der gesamten Schwarzmeerregion. Gemeinsam mit der Nachbarprovinz Rize stellte man eine ansehnliche Bärenpopulation unter Schutz und versucht nun bereits seit Jahren, den gesamten Bestand zu erfassen.