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Wirtschaft

Türkei: U-Boot-Deal mit ThyssenKrupp Marine Systems wirft Fragen auf

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Mit sechs neuen U-Booten wollte die türkische Marine ihre Flotte verstärken. Die sog. Materialpakete hierzu sollten aus Deutschland von ThyssenKrupp Marine Systems kommen. Das hatten beide Seiten bereits vor rund fünf Jahren beschlossen. Türkische Medien berichten, dass das erste U-Boot eigentlich schon im kommenden Jahr seinen Stapellauf haben sollte.

Regierung fürchtet Veröffentlichung brisanten Abhörmaterials

Die Zeitung Taraf berichtet hingegen, dass mit dem Bau des ersten Bootes noch nicht einmal begonnen worden wäre. Deshalb brodelt die Gerüchteküche. Die Zeitung schreibt, dass die Türkei deswegen zwar Maßnahmen ergreifen könne, dies aber unterlasse, weil die deutschen Behörden über Abhörmaterialmaterial verfügten. Erst vor einigen Wochen war bekannt geworden, dass der der Bundesnachrichtendienst die Türkei ausspäht. Ankara soll fürchten, dass dann brisantes Material an die Öffentlichkeit gelangen könnte.

Zusammenhang mit Ermittlungen gegen Deniz Feneri e.V.

Die Blatt wirft auch Fragen zum Zeitpunkt auf, da der Auftrag an das deutsche Unternehmen ging. Das deutsche Unternehmen soll diesen im Rahmen einer Ausschreibung erlangt haben. Zu jener Zeit sollen Ermittlungen gegen die türkische Hilfsorganisation Deniz Feneri e.V. in Deutschland gelaufen sein. Dabei ging es um Betrugsfälle im zweistelligen Millionenbereich. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hatte berichtet, dass Spendengelder nicht direkt bei der türkischen Hilfsorganisation, stattdessen aber im Umfeld der Regierungspartei Adalet ve Kalkınma Partisi (Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung; AKP) von Premierminister Erdoğan gelandet sei.

ThyssenKrupp Marine Systems hält sich bedeckt

Wie die türkische Zeitung weiter schreibt, soll der eigentliche Grund für die Verzögerungen in technischen Problemen liegen. Doch in dem Punkt herrscht allseitiges Schweigen. ThyssenKrupp Marine Systems wollte uns auf Anfrage über die Hintergründe keine weiteren Informationen geben. Stattdessen wurde uns durch die Pressestelle mitgeteilt, dass das Unternehmen den konkreten Status von einzelnen Projekten nicht kommentieren werde. Gerade das wirft aber Fragen auf.