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Gesellschaft

Weniger Armut in der Türkei seit 2002: Staat gibt 26,5 Mrd. Lira für Sozialhilfe aus

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Sozialministerin Ayşenur İslam stellte am Donnerstag ihren Bericht über Sozialhilfe und Unterstützung Bedürftiger in der Türkei vor. Seit 2002 sei die Armut im Land rapide zurückgegangen, während die sozialen Hilfsmöglichkeiten anstiegen.

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Fast drei Millionen Familien in der gesamten Türkei haben im Laufe des Jahres 2014 soziale Unterstützung durch staatliche Institutionen erhalten. Dies geht aus den Daten hervor, die Familien- und Sozialministerin Ayşenur İslam (Foto) am Donnerstag im Zuge der Etatverhandlungen hinsichtlich ihres Ministeriums in Ankara vorgelegt hat.

Die Anzahl der älteren Menschen und solchen mit Behinderungen, die soziale Hilfeleistungen beziehen, liegt bei 1,2 Millionen. Über eine Sozialkarte, die Zugang zu vergünstigten Leistungen öffentlicher Institutionen ermöglicht, verfügen 1,7 Mio. Menschen in der Türkei. Einen Ehevorbereitungskurs hätten 137 601 heiratswillige Brautpaare in Anspruch genommen.

Im Jahre 2013 hatte die Türkei insgesamt 21,3 Mrd. Türkische Lira für Sozialhilfe ausgegeben, im Jahr 2014 sei İslam zufolge diese Summe auf 26,5 Mrd. Lira angestiegen.

Nach den jüngsten Budgetaufstockungen gebe es keinen türkischen Staatsangehörigen mehr, so die Ministerin, der über ein Einkommen von weniger als einem US-Dollar täglich verfüge.

„Der Anteil jener Menschen, die mit weniger als 4,3 US-$ täglich ihr Auskommen finden müssen, lag 2002 bei 30%, heute ist sie nur noch bei 2,27“, erklärte Ministerin İslam. „In der Zeit zwischen 2002 und 2012 ging darüber hinaus die Rate derjenigen, die weniger als 2,15 US-$ ausgeben, von 3,04 auf 0,06% zurück.“

Neben Sozialhilfe auch noch Verteilung von Sachleistungen möglich

Die Familienministerin erteilte auch Auskunft über die Situation von Kindern und Frauen im Land. So lebten den Daten vom Oktober 2014 zufolge 46 067 Frauen und 22 947 Kinder in Schutzheimen, die errichtet wurden, um diese vor häuslicher Gewalt oder Übergriffen vonseiten naher Verwandter zu schützen. Für männliche Opfer von Gewalt gibt es Anlaufstellen in Istanbul und Izmir.

Mittlerweile wird auch Frauen, deren Ehegatte oder Sohn seinen Wehrdienst ableistet und die als sozial bedürftig gelten, eine Transferleistung in Höhe von 250 Lira im Monat zur Verfügung gestellt. Auch 285 Frauen, deren Männer verstorben sind und die über kein eigenes Einkommen verfügen, werden monatlich 250 Lira bezahlt. Weitere 44 000 Personen beziehen Erwerbslosenrente.

Durch die Verbesserung der finanziellen Ausstattung ihrer Elternhäuser und Betreuungskostenzuschüsse konnten auch 10 350 Kinder, die zuvor in Heimen untergebracht waren, wieder in ihre Elternhäuser zurückkehren. Im September 2014 wurden 57 000 Familien Kostenzuschüsse von 540 TL im Monat für die Betreuung ihrer Kinder im eigenen Haushalt bezahlt.

Auch die Zahl der Adoptionen und Pflegschaften stieg an. Wurden im Jahre 2002 noch 6976 Kinder adoptiert, stieg diese Zahl mittlerweile auf 13 300 im Jahre 2014. Parallel zur Auszahlung von Sozialhilfe überwachen die Kommunen auch die Verteilung von Hilfsmitteln. So verteilte etwa die Stadtverwaltung von Ankara an insgesamt 90 000 Familien Naturalhilfsmittel in Form von Nahrung, Bekleidung, Lehrmittel oder Reinigungsbedarf.