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Wirtschaft

Türkisch-Niederländisches Jubiläum: 400 Jahre diplomatische Beziehungen

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Die Türkei und die Niederlande planen, die bilateralen Bande zwischen beiden Ländern aus Anlass des 400. Jahrestages der erstmaligen Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu intensivieren.

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Türkisch-Niederländisches Jubiläum: 400 Jahre diplomatische Beziehungen
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„Lassen Sie uns den 400. Jahrestag als Basis dafür nutzen, hinsichtlich unserer geschäftlichen Beziehungen in den nächsten paar Jahren durchzustarten“, sagte der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte aus Anlass der Jubiläumsfeierlichkeiten rund um die erstmalige Aufnahme bilateraler Beziehungen zwischen beiden Ländern. Rutte glaubt, dass es noch zahlreiche Möglichkeiten zur Aufwertung der Beziehungen gäbe, die er schon jetzt als stark und ausgezeichnet bewertet. Im November werde er der Türkei einen zweitägigen Besuch abstatten. „Die Niederlande planen ihre Beziehungen mit der Türkei weiter auszubauen“, sagte der Ministerpräsident.

In den letzten zehn Jahren hatte sich der Umfang des bilateralen Handels zwischen beiden Ländern verdreifacht, jedoch glaubt Rutte, es würden noch „Verbesserungsmöglichkeiten“ bestehen. Das Hauptthema des geplanten Türkeibesuchs des niederländischen Ministerpräsidenten vom 6. bis zum 7. November solle daher auch die Wirtschaft sein. Türkische und niederländische Firmen wollen sich während des Besuchs über Zusammenarbeit unter anderem in den Bereichen Landwirtschaft, Finanzwesen, Biowissenschaften, Logistik und Design austauschen. „Wir gehen davon aus, dass wir in diesen Bereichen außergewöhnliches Wachstum erreichen werden“, so Rutte.

Rutte wollte zwar keine Schätzungen bezüglich des Handelsvolumen zwischen beiden Ländern in den kommenden Jahren machen, sagte jedoch, die neue niederländische Regierung werde ihr Bestes tun, um positive Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die wirtschaftliche Verbindung zwischen beiden Ländern aufblühen könne. Er sagte außerdem, dass er ein Niederländisch-Türkisches Freundschaftskomitee im Niederländischen Parlament befürworte – im türkischen Parlament existiert ein solches Komitee bereits.

Der niederländische Ministerpräsident spricht sich des Weiteren für die Lockerung der Visa-Auflagen für türkische Staatsbürger aus, insbesondere für Geschäftsreisende, Studenten und Akademiker. Außerdem hätten die Niederlande für türkische Unternehmen, die regelmäßig Angestellte an die Polder schicken, einen „Orangen Teppich“ ins Leben gerufen. Dieser soll es den Geschäftsleuten erleichtern, Visa zu bekommen.

Eine enge wirtschaftliche Verbindung besteht bereits

Der Bilaterale Handel zwischen der Türkei und den Niederlanden wuchs von 5.6 Milliarden US-Dollar im Jahre 2010 auf 7.2 Millionen US-Dollar 2011. Die Niederlande gehören zu den Top-3- Investorenländern in der Türkei. Niederländische Unternehmen investierten mehr als 38 Milliarden US-Dollar im Land am Bosporus. Es gibt 2000 niederländische Firmen in der Türkei und jährlich besuchen ca. 1,2 Millionen Niederländer das Land.

Auch die Türkei investiert in den Niederlanden. Von den türkischen Auslands-Investments, die sich auf insgesamt ca. 15 Milliarden US-Dollar belaufen, fließen 3,1 Milliarden Dollar in die Niederlande. Dort leben fast 400.000 türkische Migranten und es gibt 18.000 kleine und mittelgroße türkische Unternehmen.

Die Beziehungen zwischen beiden Ländern erstrecken sich aber auf wesentlich mehr Bereiche als nur die Wirtschaft. So bemerkte der niederländische Ministerpräsident, dass die Streitkräfte beider Länder innerhalb der NATO schon seit 60 Jahren zusammenarbeiteten. Genau wie schon zu Zeiten des Osmanischen Reiches sind beide Länder enge Verbündete. Damals unterstützten die Osmanen die Niederländer in ihrem Unabhängigkeitskampf gegen Spanien. Rutte nannte die Türkei „eine Brücke beim Dialog zwischen dem Westen und der islamischen Welt“.

Im Anschluss an Ruttes Türkeibesuch werden auch die Niederländische Prinzessin und das Niederländische Symphonieorchester nach Istanbul reisen, um die 400-Jahr-Feier der diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern zu feiern.