Connect with us

Wirtschaft

Türkischer Kampfhubschrauber Atak könnte Exportschlager werden

Spread the love

Hatte AgustaWestland 2012 noch qualitativ unzureichende Ware geliefert, ist es jetzt gelungen, den T-129 Kampfhubschrauber auf ein Level zu bringen, das auch den Anforderungen der türkischen Armee genügt. (Foto: cihan)

Published

on

Rüstungsindustrie; Mit dem T-129, auch Atak genannt, erhält die türkische Armee einen schwer bewaffneten, allwettertauglichen Kampfhubschrauber.
Spread the love

Die türkische Armee erhielt nach Monaten zahlreicher technischer und struktureller Unwägbarkeiten nun den ersten T-129 Kampfhubschrauber aus den Hallen der Turkish Aerospace Industries (TAI) und des italienisch-britischen Konzerns AgustaWestland, die den Hubschrauber in Koproduktion herstellten und auf die Anforderungen der türkischen Luftstreitkräfte neu zuschnitten.

Zwar waren vorzeitige Zustellungen von T-129 Kampfhubschraubern, damals noch T-129 EDH genannt, die die Türkei von AgustaWestland erworben hatte, fehlerhaft, mit den ersten neuen Modellen aber scheint das türkische NATO-Mitglied tatsächlich arbeiten zu können und auch zu wollen.

Fehlanpassungen technischer Spezifikationen

Die Türkei erhielt im Jahr 2010 sechs T-129 EDH von AgustaWestland und genau diese bestanden zu jener Zeit noch nicht mal den obligatorischen Abnahmetest der türkischen Armee und konnten folglich nicht für den Heereseinsatz freigegeben werden. So führten Fehlanpassungen technischer Spezifikationen, die AgustaWestland übersah, zu Verstimmung in Ankara.

Militärquellen berichteten, dass vor allem die dürftige maximale Fluggeschwindigkeit des Hubschraubers unter sämtlichen Anforderungen der Armee lag. Hinzu kamen weitere Mängel, die das Produkt unannehmbar machten, wie die unzureichende Kalibrierung, ein viel zu hohes Gewicht und schlechte Schussleistungen. Atak musste überarbeitet werden.

Während AgustaWestland bereits 2012 mit der Herstellung ihrer T-129 begann, fingen türkische Hersteller 2013 mit der Produktion einer eigenen lizensierten und verbesserten Version des britisch-italienischen Militärhubschraubers an.

Nach fast 20 Jahren Entwicklung beginnt die Produktion

Mit dem Entwicklungsprogramm für einen türkischen Kampfhubschrauber wurde im Jahr 1995 begonnen. Primärziel war, einen Kampfhubschrauber der neuesten Generation mit nationalen Ressourcen zu bauen. Ende März 2007 gewann Agusta Westland mit dem A129 die ATAK-Ausschreibung des türkischen Heeres.

Der T-129, auch Atak genannt nach der englischen Beschreibung „Advanced Attack and Tactical Reconnaissance Helicopter“, ist ein schwer bewaffneter allwettertauglicher Kampfhubschrauber. Er ist eine Lizenzproduktion des Agusta A129 und wird hauptsächlich von den türkischen Firmen TAI (Turkish Aerospace Industries) und ASELSAN entwickelt, wobei sie von der italienischen Firma AgustaWestland durch Technologietransfer unterstützt werden.

Vorerst wurden 59 T-129 Kampfhubschrauber (optional weitere 32 Stück) für das türkische Heer eingeplant. Das Programm, das Ankara zusammen mit AgustaWestland umzusetzen beschloss, soll einen Gesamtumfang von 3,2 Milliarden Dollar haben. Die Produktion des ersten T-129 begann im Jahr 2013.

Atak könnte zum Exportschlager werden

Türkische Offizielle erwarten in den kommenden Jahren großes ausländisches Interesse am T-129. „Es gibt ein erhebliches Potenzial für den Export dieses Produktes, denn dieser Hubschrauber ist womöglich die beste Lösung für jegliche Art des asymmetrischen Krieges“, erklärte der Beamte. Gemäß der gemeinsamen Produktionsvereinbarung zwischen der Türkei und AgustaWestland erhielt Ankara volle Marketing- und Eigentumsrechte für den Verkauf des T-129 Kampfhubschraubers.

Die T-129 Kampfhubschrauber sind Militärhubschrauber, die auf die Bekämpfung von weichen und harten Bodenzielen spezialisiert sind. Die typische Bewaffnung eines Kampfhubschraubers umfasst eine Maschinenkanone, Maschinengewehre sowie gelenkte und ungelenkte Luft-Boden-Raketen.

Die zwei vorrangigen Aufgaben von Kampfhubschraubern sind die Luftnahunterstützung und die Panzerabwehr. Aufgrund ihrer vorwiegend bodengebundenen Aufgaben sind Kampfhubschrauber zumeist dem Heer und nicht den Luftstreitkräften zugeordnet. Die türkische Rüstungsindustrie brachte in den letzten Jahren eine Reihe von neuen Waffensystemen auf den Markt. Darunter auch eigene Flugabwehrraketen und Drohnen.