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Wirtschaft

Turkish Stream: So viel Erdgas bekommt die Türkei

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Mit den Projekten Nord Stream und Turkish Stream soll in Zukunft russisches Erdgas nach Europa fließen. Die Ukraine und Weißrussland werden dabei umgangen. Auch die Türkei profitiert. (Foto: dpa)

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In Zukunft soll über die beiden Pipelines Nord Stream und Turkish Stream ein großer Teil des Erdgasbedarfs im energiehungrigen Westeuropa gedeckt werden. Strang eins der 7,4 Milliarden Euro teuren Ostsee-Leitung Nord Stream ging bereits im November 2011 in Betrieb. Zusammen mit dem bisher gebauten zweiten Strang hat die Gas-Trasse eine jährliche Transportkapazität von 55 Milliarden Kubikmetern.

Für Russlands Präsidenten Wladimir Putin ist die 1224 Kilometer lange Pipeline von Wyborg nach Lubmin bei Greifswald strategisch enorm wichtig. Denn mit ihrer Hilfe kann sibirisches Erdgas direkt zu den westeuropäischen Abnehmern gelangen – Transitländer wie die nach Westen strebende Ukraine oder Weißrussland werden so umgangen.

Eine Machbarkeitsstudie zu einem möglichen dritten und vierten Strang hatte das Nord-Stream-Konsortium bereits 2012 angestoßen. Mitte Juni kündigte nun das Mitglied Gazprom – Russland staatlicher Monopolist – als Mehrheitseigner an, die Erweiterung zusammen mit Deutschlands größtem Energiekonzern Eon, der britisch-niederländischen Shell und der österreichischen OMV in Angriff nehmen zu wollen. Der Kasseler Gasförderer Wintershall, der wie Eon stark in Russland engagiert ist, erwägt eine mögliche Beteiligung auch an dieser Ausbaustufe.

Die südlich um die Ukraine herum verlaufende Pipeline Turkish Stream gilt als Nachfolgeprojekt der früheren South-Stream-Pläne, die infolge der Spannungen mit Moskau in der Ukraine-Krise gescheitert waren. Statt bis nach Bulgarien soll die vom russischen Küstenort Anapa durch das Schwarze Meer und die Türkei geführte Leitung nun bis nach Griechenland weitergebaut werden. Pro Jahr soll die Trasse bis zu 63 Milliarden Kubikmeter schaffen, zunächst sind von 2017 an knapp 15,6 Milliarden Kubikmeter für den Eigenverbrauch der Türkei geplant. (dtj/dpa)