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Panorama

UN: 2014 gab es die meisten palästinensischen Todesopfer seit 1967

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2014 starben durch die Hand des israelischen Militärs so viele Palästinenser wie nie zuvor. Hoffnung auf Besserung ist mit dem 1. April verbunden. (Foto: dha)

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In keinem anderen Jahr seit 1967 wurden mehr Palästinenser durch die israelische Armee getötet. Nach einem Bericht der UN wurden im vergangenen Jahr mehr als 2.314 im Gazastreifen, dem Westjordanland und in Ostjerusalem getötet. Die Zahl der verletzten Palästinenser lag bei 17.125. Der Vergleich zum Vorjahr bietet ein völlig anderes Bild. 2013 lag die Zahl der getöteten Palästinenser durch israelische Sicherheitskräfte bei 39, die der Verwundeten bei 3.964.

Angriffe auf Schulen, Krankenhäuser und medizinisches Personal

Geht es nach Menschenrechtsorganisationen, wurden bei dem Krieg im vergangenen Sommer auch Kriegsverbrechen begangen. „Die israelische Armee hat drei Schulen oder deren unmittelbare Umgebung angegriffen, in denen bekanntermaßen Hunderte Menschen Schutz suchten. Dabei hat sie zahllose Zivilisten getötet und verwundet. Israel hat keine überzeugende Erklärung für die Angriffe auf zivile Schutzräume geliefert und auch nicht für das Blutbad, das dabei angerichtet wurde“, so Fred Abrahams, Experte für Krisenregionen bei Human Rights Watch. Bei drei Angriffen, die am 24. und 30. Juli sowie am 3. August 2014 durchgeführt wurden, starben 45 Menschen, darunter 17 Kinder.

Ähnlich sieht es auch Amnesty International: „Israelische Truppen haben sich in unverschämter Weise über die Gesetze des Krieges hinweggesetzt, indem sie eine ganze Serie von Angriffen auf Wohnhäuser von Zivilisten durchführten und den dadurch verursachten Massakern gegenüber eine kaltschnäuzige Gleichgültigkeit an den Tag legten“, sagt Philip Luther, Leiter des Nahost- und Nordafrika-Programms bei Amnesty International.

Auch die israelische Organisation „Ärzte für Menschenrechte“ (PHR-IL) hatte in ihrem Bericht „No Safe Place“ den Verdacht erhärtet, dass zahlreiche Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht durch israelische Truppen verübt wurden. So hätten viele Zeugen ausgesagt, dass medizinische Einrichtungen und Rettungskräfte Ziel von Angriffen des israelischen Militärs waren. So sollen mindestens 23 medizinische Fachkräfte getötet und 83 weitere verletzt worden sein. Zudem sollen 17 Krankenhäuser und 56 Gesundheitseinrichtungen beschädigt oder zerstört worden sein.

Amnesty International belastet Palästinenser

Vorwürfe gibt es aber auch gegen Palästinenser. „Bewaffnete palästinensische Gruppen, einschließlich des bewaffneten Flügels der Hamas, brachten während des Konflikts wiederholt unrechtmäßige Angriffe auf den Weg, töteten dabei sechs Zivilisten und verletzten etliche weitere Personen“, so Philip Luther von AI.

Ab dem 1. April fällt das besetzte Westjordanland, Ostjerusalem sowie der Gazastreifen in den Zuständigkeitsbereich des Internationalen Strafgerichtshofts (IStGH). Dann droht Kriegsverbrechern die Verfolgung durch das internationale Tribunal.