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Wirtschaft

UN-Bericht: 1,2 Milliarden Menschen müssen mit 0,93 Euro pro Tag überleben

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Die Einkommensungleichheit ist nach Angaben des UN-Berichts „Index der Menschlichen Entwicklung“ (HDI) weltweit gestiegen. Im Bildungsbereich bestehen die höchsten Ungleichheiten in Südasien, den arabischen Staaten und in Afrika. (Foto: rtr)

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UN-Bericht: 1,2 Milliarden Menschen müssen ihren Lebensunterhalt mit 0,93 Euro pro Tag bestreiten
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Die Einkommensungleichheit ist nach Angaben des UN-Berichts zur menschlichen Entwicklung weltweit gestiegen. Nach der am Donnerstag in Tokio vorgestellten Studie des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) für 2013 sind auch die Bildungsunterschiede weiterhin groß. Insgesamt hält der Bericht eine Verlangsamung des weltweiten Wachstums fest. Auch sei die Entwicklung anfälliger für äußere Einflüsse wie Naturkatastrophen, Finanzkrisen oder Konflikte.

Bei dem jährlich veröffentlichten „Index der Menschlichen Entwicklung“ (HDI) zu 187 Staaten hat sich an der Rangfolge am oberen und unteren Ende wenig geändert. An der Spitze stehen weiterhin Norwegen, Australien, die Schweiz, die Niederlande und die Vereinigten Staaten. Deutschland belegt den sechsten Platz. Die niedrigste Entwicklung verzeichnen die Demokratische Republik Kongo
und der Niger. Für einige Staaten wie Nordkorea oder Südsudan konnte der HDI nicht erstellt werden. Der Index errechnet sich aus den jüngsten Daten für Gesundheit, Bildung und Einkommen.

Ungleichheiten in Norwegen, Finnland und der Tschechien am geringsten

Trotz Zugewinne haben sich die Fortschritte von 2008 bis 2013 gegenüber den acht Jahren zuvor laut UNDP verlangsamt. So sank die Wachstumsrate in der asiatisch-pazifischen Region sowie in Lateinamerika und der Karibik um etwa die Hälfte. Den stärksten Rückgang verzeichneten die Konfliktländer Zentralafrikanische Republik, Libyen und Syrien.

Der Bericht enthält auch eine Tabelle, die Ungleichheiten innerhalb eines Landes einbezieht. Dabei rutschen die USA vom 5. auf den 28. Rang während sich Deutschland um einen Platz verbessert. Am geringsten waren die Ungleichheiten in Norwegen, Finnland und der Tschechischen Republik.

Im Bildungsbereich zeigt sich laut Index weiterhin, dass vor allem die ältere Generation stark vom Analphabetismus betroffen ist. Bei jungen Menschen geht es vor allem darum den Aufstieg von der Primar, zur Sekundarstufe zu bewältigen. Die höchsten Ungleichheiten bestanden bei der Bildung in Südasien, den arabischen Staaten und in Afrika südlich der Sahara.

Armut: 1,5 Milliarden Menschen leiden unter Mangelerscheinungen

Erstmals umfasst der Index die geschlechtsspezifische Entwicklung in 148 Länder. Demnach ist der HDI-Wert von Frauen in 16 Ländern gleich hoch wie bei Männern, darunter sind Argentinien, die baltischen Staaten, Polen, Russland, Schweden die Ukraine und Uruguay. Bei einigen Ländern sei dies auf höhere Bildungsleistungen und die höhere Lebenserwartung von Frauen zurückzuführen. Am größten ist der Unterschied für Frauen in Afghanistan. Trotz Verbesserungen bei der Gesundheit, Bildung und der parlamentarischen Vertretung seien Frauen weiterhin benachteiligt, stellt das UNDP fest.

Mit Blick auf die mehrdimensionale Armut hält der Bericht fest, dass die Entbehrungen und Mängel insgesamt zurückgingen. Dennoch müssten 1,2 Milliarden Menschen ihren Lebensunterhalt mit 0,93 Euro pro Tag bestreiten und 1,5 Milliarden Menschen litten unter Mangelerscheinungen. Fast 800 Millionen liefen Gefahr zu verarmen, wenn es durch Naturkatastrophen, Finanzkrisen oder anderes zu Rückschlägen komme. (kna/dtj)