Politik
UN-Menschenrechtler besorgt über die Türkei
Der UN-Sonderberichterstatter zum Thema Folter ist alarmiert über Berichte über brutale Verhörmethoden in der Türkei. Er habe Berichte über Schläge, Elektroschocks, Eintauchen in Eiswasser, Schlafentzug, Beleidigungen und sexuelle Übergriffe erhalten, teilte Nils Melzer am Dienstag in Genf mit.
Betroffen seien danach «eine große Zahl» von Anhängern der Gülen-Bewegung sowie der kurdischen Arbeiterpartei PKK. Die türkische Regierung macht die Gülen-Bewegung für den Putschversuch 2016 verantwortlich. Die PKK wird in der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft. Ziel der brutalen Verhörmethoden sei es nach den Berichten, die Opfer zu Geständnissen zu bringen oder dass sie andere Menschen anzuschwärzen. Staatsanwälte hätten Vorwürfe von Folter unter Hinweis auf den Ausnahmezustand nicht untersucht. Niemand dürfe gefoltert oder misshandelt werden, auch in Ausnahmesituationen, so Melzer.
Die UN-Berichterstatter ziehen stets Berichte von Opfern, Angehörigen und Menschenrechtsorganisationen in Betracht, die Angaben so weit es geht überprüfen. Sie äußern sich mit Kritik nur, wenn sie die Berichte für glaubwürdig erachten.
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dpa