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Politik

Unabhängigkeitsreferendum im Nordirak: Türkei spricht von „schwerem Fehler“

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Seit langem streben die Kurden im Nordirak nach Unabhängigkeit. In einem Referendum am 25. September wollen sie darüber entscheiden. Die Türkei hält die Abstimmung für einen «schweren Fehler».

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der türkische Premierminister Binali Yildirim bei seinem Staatsbesuch im Irak
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Seit langem streben die Kurden im Nordirak nach Unabhängigkeit. In einem Referendum am 25. September wollen sie darüber entscheiden. Die Türkei hält die Abstimmung für einen «schweren Fehler».

Das geplante Unabhängigkeitsreferendum der Kurden im Nordirak stößt auf starke Ablehnung. Keine Seite habe das Recht, ihr Schicksal durch Abspaltung von anderen zu entscheiden, erklärte ein Sprecher der irakischen Zentralregierung in Bagdad am Freitag, wie die Nachrichtenseite Al-Sumaria meldete. Jede Entscheidung zur Zukunft des Iraks müsse durch die Verfassung gedeckt sein und könne nicht einseitig gefällt werden.

Auch die türkische Regierung stellte sich gegen das für den 25. September geplante Referendum der Kurden. Eine solche Abstimmung wäre ein «schwerer Fehler», der der Integrität des Iraks schaden werde, teilte das Außenmieisterium in Ankara am Freitag mit. «Der Erhalt der territorialen Integrität und politischen Einheit des Iraks ist eines der Grundprinzipien der türkischen Irakpolitik.» Das Referendum würde zur Instabilität in der Region beitragen.

Die Türkei unterhält zwar enge Beziehungen zur kurdischen Autonomieregierung im Nordirak, ist aber seit jeher gegen einen unabhängigen Kurdenstaat. Ankara befürchtet, dass ein solcher Staat separatistische Tendenzen unter den Kurden in der Türkei verstärken könnte. Kurden stellen rund 20 Prozent der etwa 80 Millionen Türken.

Die Kurden genießen im Nordirak bereits große Autonomierechte, streben aber seit langem nach völliger Unabhängigkeit. Vor allem das Chaos im Irak nach dem Vormarsch der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verstärkte die Rufe nach einer Abspaltung vom restlichen Irak. Das geplante Referendum dürfte die ohnehin schon starken Spannungen zwischen den verschiedenen Volksgruppen im Irak weiter verschärfen.

dpa