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Politik

Unfreiwillige Zwischenlandung, die II.

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Neuerliche Aufregung im türkischen Luftraum: Am Montag wurde eine armenische Maschine, die sich auf dem Weg in Richtung des syrischen Aleppo befand, durch die türkische Luftwaffe zur Zwischenlandung in Erzurum gezwungen. (Foto: aa)

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Unfreiwillige Zwischenlandung, die II.
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Um ausschließen zu können, dass das Flugzeug Versorgungsgüter für das syrische Militär geladen hatte, wurde die Ladung der Maschine untersucht. Nachdem auf diese Weise die Darstellung armenischer Offizieller, wonach sich auf dem Flugzeug humanitäre Hilfsgüter befinden würden, verifiziert werden konnte, wurde es der Besatzung gestattet, den Flug fortzusetzen, teilte die Pressestelle des stellvertretenden Ministerpräsidenten der Türkei, Bülent Arınç, mit.

Am letzten Mittwoch hatte die türkische Luftwaffe ein syrisches Passagierflugzeug zur Landung gezwungen, das aus Moskau gekommen war und nach Angaben der Behörden russische Munitionsteile geladen hatte, die für die syrische Armee bestimmt waren.

Das NATO-Mitglied Türkei hat in letzter Zeit im Vorfeld dieses Zwischenfalles angesichts steigender Spannungen entlang der Grenze viel Nachdruck entfaltet, um die Versorgung des Regimes des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad mit militärischen Gütern zu unterbinden und syrischen Flugzeugen das Überfliegen türkischen Luftraumes untersagt.

Ein Sprecher des Außenministeriums betonte, die Türkei habe auf der Basis der Chicagoer Konvention für zivile Luftfahrt das souveräne Recht, Flugzeuge, die ihren Luftraum durchqueren, zu einer „technischen Landung“ zu veranlassen. Es wurde aber nichts Genaueres darüber gesagt, in welcher Weise von diesem Recht künftig Gebrauch gemacht werden würde.

Einvernehmliche Kontrolle

Armenien bestätigte den Hergang der Ereignisse und gab an, über die Durchsuchung des Flugzeuges informiert worden zu sein.

„Die Landung des Flugzeuges in der Türkei war geplant und wurde entsprechend einer zuvor getroffenen Vereinbarung ausgeführt. Die Maschine transportierte humanitäre Hilfe nach Syrien“, gab Armeniens Außenminister Tigran Balayan an.

Die im Laufe der letzten Woche getroffene Entscheidung, das aus Russland kommende syrische Flugzeug zur Landung zu zwingen, hatte Moskau und Damaskus verärgert.

Russland gab an, es hätten sich keine Waffen auf dem Flugzeug befunden und dass es legale Fracht in Form von Radarzubehör transportiert hätte. Außenminister Sergei Lavrov sagte später, der Vorfall würde die „soliden“ Beziehungen zwischen beiden Ländern nicht belasten.

Überflugverbot für syrische Maschinen

Der türkische Außenminister Ahmet Davutoğlu betonte am Wochenende, der türkische Luftraum sei für syrische Maschinen geschlossen worden. Syrien hat seinerseits türkischen Flugzeugen untersagt, über syrisches Territorium zu fliegen.

Die Konfrontation zwischen der Türkei und Syrien war im Laufe der letzten beiden Wochen eskaliert, nachdem grenzüberschreitender Granatenbeschuss fünf türkische Zivilisten getötet hatte und Ankara mit Vergeltungsangriffen reagierte.

Das Blutvergießen in Syrien geht indessen unvermindert weiter und die Lage hat sich im Laufe der letzten beiden Monate weiter zugespitzt. Weder die Regierung noch die Rebellen konnten in dieser Zeit entscheidende Territorialgewinne verzeichnen.