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Politik

Unruhen in Ägypten flammen wieder auf – Fünf Tote

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Bei Protesten gegen den ägyptischen Machthaber Mursi ist es am Wochenende in Ägypten zu Ausschreitungen gekommen. In Kairo endete zudem ein Streit zwischen Kopten und Muslimen tödlich. (Foto: dpa)

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Unruhen in Ägypten flammen wieder auf - Fünf Tote
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Bei Protesten gegen Ägyptens Präsident Mohammed Mursi ist es am Samstag zu Ausschreitungen in Kairo gekommen. Die Polizei setzte Tränengas gegen Demonstranten ein, die versuchten, zum Obersten Gerichtshof vorzudringen, wie die Onlineausgabe der Zeitung „Al-Ahram“ meldete. Die Demonstranten, größtenteils Anhänger der Jugendbewegung 6. April, feuerten dem Bericht zufolge Feuerwerkskörper auf die Sicherheitskräfte ab und skandierten Slogans gegen Mursi.

Die Proteste sind Teil eines viertägigen Demonstrationsmarathons gegen die Regierung, zu dem Oppositionsaktivisten aufgerufen haben. Am Samstag gingen in mehreren Städten Tausende gegen Mursi auf die Straße. Proteste gab es nach Angaben ägyptischer Medien und Augenzeugen in Kairo, Alexandria, der Industriestadt Mahalla al-Kubra sowie in Mursis Heimatbezirk Sagasig.

Anlass der Demonstrationen ist der fünfte Jahrestag des Arbeiteraufstands in Mahalla al-Kubra im Jahr 2008. Damals hatte die Jugendbewegung für den 6. April zu einem Streik aufgerufen, um das Regime von Präsident Husni Mubarak herauszufordern. Die Proteste änderten an den damaligen Machtverhältnissen wenig. Mubarak wurde erst im Arabischen Frühling 2011 gestürzt.

Bei der Wahl im Juni 2012 hatte die Jugendbewegung Mursi noch unterstützt. Inzwischen wirft sie dem Präsidenten jedoch vor, sich wie ein Diktator zu verhalten. In dem Gebäude des Obersten Gerichtshofes ist auch das Büro des umstrittenen Generalstaatsanwaltes untergebracht, den Mursi erst im November berufen hat. Seine Gegner sehen darin den Versuch des Präsidenten, seine Macht auf Kosten der Justiz zu vergrößern.

Die 6.-April-Bewegung erklärte, das alte System sei nach wie vor nicht gestürzt. Deshalb wolle sie das zu Ende bringen, was vor fünf Jahren in Mahalla al-Kubra begonnen habe.

Fünf Tote bei religiösen Ausschreitungen

Bei einem Streit zwischen Christen und Muslimen in Ägypten sind in der Nähe der Hauptstadt Kairo mindestens fünf Menschen getötet worden. Wie das Innenministerium am Samstag mitteilte, kamen vier Kopten und ein muslimischer Jugendlicher bei den Ausschreitungen in der Provinz Kaljubija ums Leben. Neun Menschen seien verletzt worden. Die koptischen Christen hatten nach Angaben aus Sicherheitskreisen unter anderem ein Kreuz auf eine Moschee gemalt. Daraufhin sei es zu den Krawallen gekommen. (dpa/dtj)