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Panorama

Die etwas anderen Strände und Buchten von Antalya

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Immer wieder Side und Alanya – das ist für viele Türkei-Urlauber zu langweilig. Ein wenig Abwechslung muss her. Wir nehmen Sie mit auf eine erholsame Reise an die etwas anderen Küsten von Antalya.

Wer nach Antalya in den Urlaub fliegt, landet meist in den östlich von der Provinzhauptstadt gelegenen Orten Alanya, Side und Manavgat. Sie stehen bei den meisten der knapp fünf Millionen Urlauber aus Deutschland hoch im Kurs. Doch nahe Antalya gibt es viele weitere traumhafte Orte, die im Wahnsinn des All-Inclusive-Urlaubs in den Hintergrund geraten. Wir finden: Völlig zu Unrecht!

Denn westlich von Antalya erwartet Urlauber eine neue Welt. Es beginnt beim Meer: Hier ist das Wasser so klar wie nirgendwo anders in der Türkei. Aber fangen wir von vorne an: Unsere Reise beginnt mit der Anmietung eines Mietwagens vor dem Flughafen. Nach der Schlüsselübergabe kann es losgehen.

Mietwagen ist ein Muss für Entdecker

Meist werden die Autos in der Türkei mit leerem Tank an die Mieter übergeben. Doch keine Sorge, nur wenige Fahrminuten vom Flughafen liegt schon die erste Tankstelle. Vollgetankt ist der Wagen; dafür knurrt nun der Magen. Also Zeit für ein köstliches Essen. Dafür fahren wir erstmal in Richtung Osten, nach Aksu. Hier werden die wohl leckersten Frikadellen der Stadt zubereitet. Fast alle Restaurants tragen hier denselben Namen: Aksu Şimşek Köfte Piyaz.

Die meisten Restaurantbetreiber gehören einer einzigen Familie an. Deshalb sind auch die Preise in allen Restaurants in der Regel gleich – wie das Menü. Es gibt nämlich nur Köfte und Piyaz, eine Art Bohnensalat mit viel Petersilie und Tahin. In Kombination mit den leckeren Frikadellen ein Genuss! On top gib es ein kleines Stück Dessert. Doch Vorsicht: In der Hitze von Antalya sollte man nicht allzu viel davon genießen.

Erster Zwischenstopp: Kemer

Satt und gestärkt machen wir uns auf den Weg zu unseren Urlaubsorten. Die erste Station ist Kemer. Vom Flughafen Antalya ist es etwa eine Stunde Fahrzeit bis dorthin. Der Badeort, umringt vom türkisblauen Mittelmeer und den knapp 2.000 Meter hohen Taurus-Gebirgen, bietet in seinen Vororten viele Möglichkeiten für Abenteuerlustige, zum Beispiel eine Wanderung im Göynük Canyon.

Es geht durch enge Schluchten und eiskaltes Quellwasser. Am Ende der Schlucht befindet sich ein kleiner Teich, an dem wir uns ausruhen. Im Zentrum von Kemer bieten sich schöne lange Strände an, um sich einfach mal zu entspannen, zu sonnen oder im glasklaren Wasser zu schnorcheln.

Kemer hat im Vergleich zu anderen Urlaubsorten den Vorteil, das sich hier noch nicht allzu viele Touristen tummeln. Es gibt nur wenige Hotels, was dem Flair des Fischerdorfs nicht schadet. Auch am Abend ist Kemer belebt. Bei einer kleinen Einkaufstour durch die schöne Einkaufsstraße sorgen die witzigen Eisverkäufer für Amüsement.

Sauberer Strand und Orangenplantagen

Am nächsten Tag geht es weiter, zur nur etwa 45 Kilometer entfernt gelegenen Küste von Çıralı. Die Fahrt durch die engen Straßen zum Meer hinab kann etwas dauern. Unten angekommen, empfangen uns kleine Bungalows. Hier sind keine Hotelkomplexe zu sehen. Die Gebäude sind einstöckig. Die Ruhe der Bucht stören sie nicht. Orangenplantagen sorgen für ein angenehmes Ambiente. Und der Strand zählt zu den saubersten Stränden des Landes.

Der Strand von Çıralı ist traumhaft. Foto: Shutterstock

Deshalb wurde er, wie viele andere Strände in und um Kemer, mit der „Blauen Flagge“ ausgestattet, das von der TÜRÇEV, einer Stiftung für Umweltbildung, als Symbol für saubere Strände vergeben wird. Aber der Strand ist nicht die einzige Besonderheit an diesem Ort.

Çıralı hat viel mehr zu bieten als nur sauberes Meer. Zum Beispiel die Ruinen einer alten Hafenstadt, die heute als „Olympos“ bekannt ist. Sie zählt zu den schönsten antiken Ausgrabungsstätten an der türkischen Küste. Oder das brennende Gasfeld auf Chiamaira: Hier schlagen aus dem felsigen Boden eines Berghangs an zwei unterschiedlichen Orten Flammen heraus. Der Weg vom Strand zur ersten Feuerstelle dauert etwa drei Minuten. Der andere Ort ist deutlich beschwerlicher und wird nur von wenigen Abenteuerlustigen bestiegen.

Das „ewige Feuer“ von Olympos.

Das „ewige Feuer“ von Olympos. Foto: Shutterstock

Übernachten in Baumhäusern

Für den Sonnenaufgang lohnt sich das frühe Aufstehen. Denn am Strand sind zu dieser frühen Stunde die Karettschildkröten anzutreffen, hier bekannt unter dem Namen „Caretta Caretta“. Auch den Sonnenuntergang sollten wir uns nicht entgehen lassen, bevor wir anschließend in einem der sogenannten „Baumhäuser von Kadir“ übernachten. Ein Aufenthalt von mindestens fünf Nächten, abseits von Touristenmassen und des Großstadtchaos wird uns sicherlich guttun.

Zwischen diesen Tagen darf ein kleiner Ausflug ins nahegelegene Ulupınar Fisch-Restaurant auf den Stelzen über dem gleichnamigen Fluss nicht fehlen. Zwar ist der Fisch hier in der Regel aus der eigenen Zucht und es gibt nur selten Fisch aus dem Meer. Dafür ist das Ambiente atemberaubend.

Verlassen wir nun das ruhige Çıralı. Denn es gibt noch weitere tolle Buchten zu entdecken. So beispielsweise den wenige Kilometer entfernten Strand von Adrasan. Etwa 40 Fahrminuten weiter liegt Finike. Hier lohnt sich ein Abendessen in einem der unscheinbar erscheinenden Restaurants am Yachthafen. Danach schlendern wir mit einem türkischen Eis über den kleinen Bazaar von Finike und kaufen Souvenirs.

Entlang der Küste zum Haus des Nikolaus

Nach einem mediterranen Frühstück geht die Reise am nächsten Morgen weiter gen Nordwesten. Dabei fahren wir stets an der Küste entlang. Sobald wir die Stadtgrenze von Finike verlassen, sehen wir das Meer aus unglaublich schönen Perspektiven.

Wir stoppen zuerst in Demre. Dieser kleine Ort ist besonders durch die historische lykische Stadt Myra und dessen Bischof bekannt. Bei diesem Bischof handelte es sich nämlich um Nikolaus. Allein dafür pilgern noch heute Tausende zum Grab des heiligen Nikolaus. Wie auch so oft in der Region gibt es auch in Demre Ruinen und antike Stätten zu sehen.

Pilgerer besuchen das Haus des Nikolaus. Demre/Antalya.

Pilger besuchen das Haus des Nikolaus. Foto: theataraxia/Shutterstock.com

Von hier aus geht es weiter an unser vorerst letztes Reiseziel in Kaş. Dazwischen lohnt sich aber ein kurzer Ausreißer nach Kekova, das genau zwischen Emre und Kaş liegt. Um auf die Insel Kekova zu kommen, müssen wir an den kleinen Hafen von Üçağız fahren. Von dort aus geht es mit kleinen Schiffen rüber auf die Insel, auf der vor einem Erdbeben vor 2.400 Jahren noch die Stadt Simena lag. Es gibt noch einige Überbleibsel der versunkenen Stadt zu sehen. Mit den Schiffen kann man auch die anderen nahegelegenen Inseln besuchen. 

Die versunkene Stadt kann man auch mit einer entspannten Kajaktour erkunden.

Die versunkene Stadt kann man auch mit einer entspannten Kajaktour erkunden. Foto: Heracles Kritikos/Shutterstock

Auch hier kann man sich abseits des touristischen Trubels erholen. Pflichtprogramm sollte der berühmte Kaputaş-Strand sein. Aber auch die anderen Buchten sind sehr sehenswert.

Der Strand von Kaputaş.

Für den Rückweg bieten sich zwei Optionen: Entweder die gleiche Strecke entlang der Küste zurück oder durch die vielen schönen kleinen Dörfer und Gebirge von Antalya ins Zentrum der Millionenstadt.

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