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Gesellschaft

USA: FBI ermittelt gegen mutmaßlichen Mörder von Chapel Hill

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In Chapel Hill im US-Bundesstaat Carolina hat ein Mann drei muslimischen Studenten in den Kopf geschossen. Inzwischen ermittelt das FBI. Viele Muslime in den USA beklagen sich über die aus ihrer Sicht nachrangige Berichterstattung. (Foto: dpa)

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Die US-Bundespolizei FBI hat Ermittlungen zum Dreifachmord an muslimischen Studenten der Universität von North Carolina aufgenommen. Die Ankündigung fiel zusammen mit den Trauerfeierlichkeiten für das am Dienstag ermordete Ehepaar und die Schwester der Frau. Mehr als 5.500 Menschen nahmen daran teil.

Vater bittet Obama um Unterstützung

Der Vater der beiden ermordeten Frauen, Muhammad Abu-Salah, hatte US-Präsident Barack Obama aufgefordert, das FBI mit der Untersuchung der Tat zu beauftragen. Die Familie geht von einem Hassverbrechen aus. Die Staatsanwaltschaft in North Carolina hatte den geständigen Täter Craig Steven Hicks am Donnerstag wegen dreifachen Mordes angeklagt. Der 46-jährige Mann soll die drei Studenten aus nächster Nähe mit Kopfschüssen getötet haben.

Mutmaßlicher Täter war Opfern bekannt

Der mutmaßliche Täter war den späteren Opfern bekannt. Die Schwestern hatten ihrem Vater berichtet, dass sie sich durch Hicks bedroht fühlte. Der Mann habe wiederholt vor ihrer Wohnungstür gestanden und sich über die Park-Situation in dem Mietshaus sowie über Ruhestörung beschwert. Seine Tochter habe gesagt: „Er hasst uns für das, was wir sind und wie wir aussehen“.

Dennoch sieht die Polizei in North Carolina bislang keine Anhaltspunkte für einen Hassverbrechen. „Unsere Ermittlungen deuten darauf hin, dass die Tat wegen eines anhaltenden Nachbarschaftsstreits um Parkplätze ausgeführt wurde“, erklärte ein Sprecher in Chapel Hill.

Die Ehefrau des Täters, Karen Hicks, schloss am Donnerstag dagegen religiöse Motive aus. Ihr Mann habe sich stets für die Rechte von Minderheiten eingesetzt. Sie sei überzeugt, dass die Tat „nichts mit der Religion oder dem Glauben der Opfer zu tun hat“.

Muslime in USA beklagen sich über „nachrangige Berichterstattung“

Vertreter der islamischen Gemeinde in den USA halten den Medien vor, mit zweierlei Maß zu messen. Unter dem Hashtag #MuslimLivesMatter beklagten sich viele über die aus ihrer Sicht nachrangige Berichterstattung. Der Twitter-Hashtag zog binnen zwei Tagen mehr als 160.000 Interessierte an.

In Chapel Hill solidarisierten sich am Mittwochabend Tausende bei einer Kerzenandacht auf dem Campus der Hochschule mit den Opfern und deren Familien. Der Bruder des getöteten Ehemanns, Farris Barakat, rief bei der Veranstaltung zu Besonnenheit auf. Ignoranz dürfe nicht mit Ignoranz beantwortet werden. „Bekämpft Feuer nicht mit Feuer“, sagte er. (dtj/kna)