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Panorama

USA: Tornado verwüstet Kleinstadt – Mindestens 91 Tote

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Es dauert nur Minuten. Mit Tempo 300 rast der Tornado über einen Vorort von Oklahoma City hinweg. Autos fliegen durch die Luft, Häuser brechen zusammen, viele Menschen sterben. (Foto: dpa)

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USA: Tornado verwüstet Kleinstadt - Mindestens 91 Tote
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Ein Tornado hat eine tödliche Schneise bei Oklahoma City geschlagen und einen Vorort der US-Metropole verwüstet. Mindestens 91 Menschen seien gestorben, sagte die Sprecherin der Gerichtsmedizin von Oklahoma-City, Amy Elliott, der „New York Times“. Zuvor hatten Behörden 51 Tote bestätigt. Darunter seien mindestens 20 Kinder. Mehr als 230 Menschen seien in der Vorstadt Moore verletzt worden, berichtete der Lokalsender KFOR-TV unter Berufung auf Behörden. US-Präsident Barack Obama erklärte Teile des Bundesstaats Oklahoma zum Katastrophengebiet und sicherte schnelle Hilfe zu.

Auf seinem gut drei Kilometer breiten Pfad der Verwüstung, der mitten durch das Wohngebiet von Moore führte, hatte der Wirbelsturm eine Grundschule beschädigt und eine andere komplett dem Boden gleichgemacht. Mindestens sieben Kinder starben in dem Gebäude, berichtete der Nachrichtensender CNN. Unter den Trümmern wurden weitere Leichen befürchtet. Viele Kinder wurden zunächst vermisst. Einige hatten sich laut CNN an sichere Orte retten können. 75 Schüler und Lehrkräfte hätten in der Schule Zuflucht gesucht, als der Tornado am Montagnachmittag (Ortszeit) die Vorstadt traf.

Der Wirbelsturm fegte mit einer Geschwindigkeit von bis zu 300 Kilometern pro Stunde über Moore hinweg. Gegen drei Uhr am Nachmittag berührte der Rüssel des Sturms den Boden, nur 16 Minuten, nachdem die Warnungen an die Ortschaften herausgegangen waren, sagte eine Sprecherin des Nationalen Wetterdienstes von Norman der „New York Times“. Dann habe er 20 Meilen zurückgelegt und die Städte Newcastle und Moore getroffen. Fernsehbilder aus Moore zeigten die enorme Größe der dunklen Säule, die ganze Häuser zerlegte, Autos davon riss und nichts als Trümmer hinterließ.

„Genau wie im Katastrophenfilm ‚Twister’“

Mehr als 300 Häuser seien zerstört worden, hieß es. In Moore brach die öffentliche Infrastruktur zusammen. Es gab kein fließendes Wasser. Nur Generatoren lieferten noch Strom. Weil die Straßenbeleuchtung ausfiel, lagen die Trümmer in der Dunkelheit. Das verlangsamte die Suche nach weiteren Verschütteten, berichtete KFOR-TV. Rettungskräfte und Einwohner suchten mit Taschenlampen verzweifelt weiter. Es wurde befürchtet, dass die Opferzahl noch steigt.

„Genau wie in dem Katastrophenfilm ‚Twister’“, beschrieb ein Augenzeuge dem Sender CNN das Wirbelsturm-Chaos. Eine Frau erzählte, dass von ihrem Haus nur eine Wand stehen geblieben sei. „Alles andere ist weg“, sagte die Augenzeugin unter Tränen. Der Sturm habe auch ihr Auto weggewirbelt.

Nach Angaben der Wetterbehörde hatte der Tornado die Stärke F5 – die höchste Stufe auf der Schadensskala der Wirbelstürme. Dabei schlug der Tornado fast denselben zerstörerischen Pfad ein wie der bisher schwerste Wirbelsturm Oklahomas im Jahr 1999, bei dem 36 Menschen ums Leben kamen und mehr als 8000 Gebäude zerstört wurden.

Präsident Barack Obama erklärte die Oklahoma-Countys Cleveland, Lincoln, McClain, Oklahoma und Pottawatomie zum Katastrophengebiet. Damit erhalten von Wirbelsturmverwüstung betroffene Bürger und Geschäftsleute Zugriff auf öffentliche Mittel für Notunterkünfte und Wiederaufbau, hieß es in einer Mitteilung des Weißen Hauses.

Bereits am Vortag hatte eine Serie von Tornados neben Oklahoma auch in den Bundesstaat Kansas, Iowa und Illinois gewütet. (dpa)