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Kultur/Religion

Verwirrung um osmanische Militärkapelle: Ditib um Aufklärung bemüht

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Die Teilnahme einer osmanischen Militärkapelle (türk. mehter takımı) am Erntedankfestzug in Fürth hat Verwirrung ausgelöst.

Grund für die Irritationen sind laut der Nachrichtenseite Nordbayern offenbar die Flaggen der Musiker, die das Osmanische Reich repräsentieren, besonders die Flaggen mit den drei Halbmonden. Diese sind auch im Logo der in der Türkei aktiven Partei MHP enthalten. Die MHP gilt als nationalistisch und in Teilen rechtsextrem.

Für Beobachter des Festzuges drängte sich in sozialen Medien – trotz der zeitlichen Distanz – eine Verbindung zwischen der historischen Fußtruppe und der aktuellen Partei in der Türkei auf. Der Zug fand am 8. Oktober statt. Die Teilnahme der Militärkapelle hatte der türkisch-islamische Dachverband Ditib organisiert. Die in Vereinen organisierten Musiker treten seit Jahren regelmäßig in deutschen Städten auf, besonders bei Kulturfesten.

SPD-Stadtrat und Ditib-Sprecher Aydın Kaval wies ebenfalls auf diesen Aspekt hin betonte in den Fürther Nachrichten, dass die osmanische Militärkapelle ausschließlich der Traditionspflege verpflichtet sei. Sie solle historische Gewänder und Musik aus der Sultanzeit präsentieren und kein politisches Zeichen setzen. Darüber hinaus sei die MHP nicht mit rechtsextremistischen Parteien wie der NPD vergleichbar. Es bestehe also kein Anlass zur Sorge. Er wolle sich darum bemühen, die Irritationen „in einem ruhigen Umfeld“ auszuräumen.

Die Stadt Fürth will über mögliche Konsequenzen beraten, sobald die Stellungnahme der türkischen Gemeinde vorliege.