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Vierte Auftaktpleite bei vierter EM: Terim geht mit seinen Schützlingen hart ins Gericht

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Der türkische Fußball-Nationaltrainer hat sich im Anschluss an die 0:1-Niederlage gegen Kroatien enttäuscht von seiner Elf gezeigt und Besserung angemahnt.

In der obligatorischen Pressekonferenz erkannte Fatih Terim die Leistung des Gegners an, der besonders in der zweiten Hälfte besser gespielt habe.

„In der ersten Hälfte war es ein Match auf Augenhöhe. Wir haben wenig zugelassen und hatten die beste Chance zur Führung. Wären wir in Führung gegangen, hätten wir uns möglicherweise besser wehren können“, so ein konsternierter Terim.

Die Türkei war kurz vor der Halbzeit durch das Volleytor von Luka Modric in Rückstand geraten. Es war bei der vierten EM-Teilnahme bereits die vierte Auftaktpleite.

„Damit es vorbei sein kann, müssen wir auch anfangen“

„Leider schaffen wir es nicht, gut in die Turniere zu starten. Unser Motto lautet: ‚Es ist erst vorbei, wenn wir es sagen‘. Aber damit es vorbei sein kann, müssen wir auch anfangen. Leider haben wir es noch nicht geschafft, anzufangen. Wenn wir das schaffen, können wir unser Motto umsetzen. Es war heute der erwartet schwere Gegner. Wir hätten mehr zeigen müssen, um hier etwas mitzunehmen. Wir müssen unsere Lehren ziehen und uns steigern.“

Besonders die Offensive blieb blass. Folgerichtig wechselte Terim auch seinen ansonsten unantastbaren Kapitän Arda Turan nach knapp einer Stunde aus. Dem Barcelona-Star fehlte die Bindung zum Spiel völlig. „Die Auswechslungen erschienen sinnvoll, brachten aber auch nicht die gewünschte Wirkung. Wir haben aber noch zwei Spiele. Wir werden um unsere Chancen kämpfen und sie suchen“, wollte der erfahrene Coach, der bereits bei den Europameisterschaften 1996 und 2008 dabei war, noch nicht aufgeben.

Terim deutete bereits an, woran er vor dem zweiten Spiel am Freitag gegen Spanien (Anpfiff 21 Uhr) arbeiten wolle. „Es gibt eine Spielidee, die uns ausmacht und die uns nach Frankreich gebracht hat. Ich habe aber nicht erwartet, dass wir so ungeordnet und undiszipliniert spielen würden“, gab er zu Protokoll. Immer wieder klafften im Spiel seiner Mannschaft große Lücken zwischen Angriff und Abwehr. „Wir müssen die Fehlpassquote minimieren“, so Terim, für dessen Geschmack auch zu viele Bälle verloren wurden. Ihm wird nicht entgangen sein, dass auch die Außenverteidiger Perisic und Co. häufig zu viel Raum ließen. Einzig der Abschlussschwäche der Kroaten war es zu verdanken, dass es nur bei einem Gegentor blieb. Zwei Mal musste zudem die Latte für den geschlagenen Keeper Volkan Babacan aushelfen.

Keine Durchschlagskraft im Sturm

Arda Turan und Hakan Çalhanoğlu nahm der Coach trotz ihrer schwachen Leistung in Schutz: „Sie sind die Spieler bei uns, die den Unterschied ausmachen können. Ihre Leistung ist entscheidend. Wir waren heute auf sie angewiesen, aber leider haben sie den Erwartungen nicht entsprochen. Doch letztlich zählt das Gefüge. Wenn wir unbedingt über Einzelnamen sprechen wollen, dann hätte ich heute auch von Cenk, Ozan und Selçuk mehr erwartet. Wenn diese Spieler gut spielen, bekommen wir selten Probleme.“

Dass Terim explizit Cenk Tosun erwähnte, offenbart das große Problem der Türken: Besonders im Sturm drückt der Schuh. Denn weder Cenk noch der später für ihn gekommene Burak konnten sich in Szene setzen. Soll gegen Spanien etwas Zählbares herausspringen, müssen sich insbesondere diese beiden steigen.