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Panorama

Von Wien nach Istanbul: Die skurrile Döner-Geschichte des Edin Mehic

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Anfang Februar genehmigte sich der Wiener Barkeeper Edin Mehic am Praterstern einen gut gewürzten Döner. Das kostete ihn 70 Euro – und brachte ihn kostenlos nach Istanbul.

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Was hatte Mehic getan? Nach dem Verzehr des Döners musste er aufstoßen, was der anwesenden Polizei nicht entging. Diese fühlte sich dadurch offenbar so sehr gestört, dass sie Mehic auf die Schulter tippte – trotz der am Praterstern einschlägig bekannten Gangster- und Drogen-Szene. „Ich werde Sie wegen Anstandsverletzung anzeigen“, soll ihm der Polizist erklärt haben.

Mehics Personalien wurden aufgenommen, und tatsächlich bekam er nun eine Strafverfügung nach § 1 des Wiener Landessicherheitsgesetzes (WLSG) in Höhe von 70 Euro.

„Sie haben am Praterstern Ausgangsbereich Richtung Praterstraße durch folgende Begehungsweise den öffentlichen Anstand verletzt: lautes Rülpsen nächst der Polizeibeamten“, heißt es im Schreiben der Polizei.

Auf Facebook schreibt Mehic dazu: „Also wenn die Wiener Polizei echt keine anderen Sorgen hat, als Menschen aufzuhalten die rülpsen, dann bin ich mir sicher, dass auch weiterhin der „schöne“ Wiener Praterstern Tatort von Verbrechen sein wird… Man bekämpft hier keine Verbrechen, sondern schikaniert Einwohner und bittet diese zu Kasse.“

Ich möchte euch eine Geschichte erzählen. Sie heißt: „Mein Tag am Wiener Praterstern“Ein Ort vieler kleiner und…

Posted by Edin Mehic on Donnerstag, 18. Februar 2016

Kasap Döner aus Istanbul will Ehre des Döners retten – und übernimmt 70 Euro

Doch damit nahm die Geschichte kein Ende. „Kasap Döner“ aus Istanbul wurde auf die Geschichte aufmerksam und lud Mehic in die Millionenmetropole ein. Am Mittwoch veranstaltete Bahar Özürün, die Inhaberin der Kette (im Bild rechts), eine Pressekonferenz, die Medien stürzten sich auf den Fall.

„Der Döner ist ein gesundes Essen. Dass so eine Strafe mit dem Döner in Zusammenhang gebracht wurde, hat uns sehr gestört. Daher sahen wir uns zum Handeln gezwungen“, so Özürün. „Der Döner ist keine Speise, die gegen die allgemeinen Ess- und Verhaltensregeln verstößt“, ergänzte die Inhaberin.

Mehic, dem nicht nur die Kosten des Aufenthalts in Istanbul bezahlt, sondern dem auch ein Scheck von 70 Euro übergeben wurde, lobte den Döner der Kette überschwänglich. Er habe „noch nie einen so guten Döner“ gegessen. Seinen Trip in die Türkei wird der aus Bosnien stammende junge Mann wohl nie vergessen: „Ich hätte nie gedacht, dass daraus eine so große Geschichte werden würde.“