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Was ich unter Integrated Happiness verstehe

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Ohne die tiefen des Lebens zu zulassen und zu spüren, kann man die Glückseligkeit nicht erlangen, meint unsere Bloggerin Tatjana Rogalski

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Integrated, Integration, Gesellschaft, Multikulti, Glücklich
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Schon lange schiebe ich es vor mir her, diesen Artikel zu schreiben, nicht, weil ich keine Lust dazu habe, sondern weil ich bis jetzt nicht die richtigen Worte dafür gefunden habe.

Nun, in diesem Beitrag möchte ich erklären, warum mein Motto „Integrated Happiness“ heißt.

Unsere schnelllebige Gesellschaft ist ständig auf der Suche nach Glück und es gibt mittlerweile zahlreiche Motivationscoachs und tonnenweise Bücher, die sich mit dem Thema „Glück“ beschäftigen. Und dennoch steigt der Stresspegel, die Menschen neigen zu Nervenzusammenbrüchen aufgrund von Überlastung und und und…

Klar, ich beschäftige mich auch mit dem „Glück“ oder besser gesagt mit „Selbstmotivation“. Und auch ich habe viele dieser Motivationsbücher verschlungen und ich bin auch eine von vielen, die diesen Motivationscoachs folgen. Ich finde sie auch toll. Ich will sie hier nicht schlecht reden. Ich bin froh und dankbar, dass es sie gibt. Doch eine Erkenntnis fehlte mir oft in vielen der Beiträge, die ich bis heute gelesen habe.

Es entsteht oft der Eindruck, dass wir uns sozusagen ständig dazu zwingen müssen, „glücklich“ zu sein und zu analysieren, was mit uns nicht stimmt und warum wir, obwohl wir uns soviel Mühe geben, dennoch nicht rundum glücklich sind. Auch das wiederum erzeugt Stress und macht unglücklich. Bei mir war es zumindest so.

Natürlich soll man sich motivieren und es ist auch gut, dass man sich mal ein Buch schnappen und sich dadurch motivieren kann. Dennoch schenken wir dem Unglücklichsein viel zu wenig Raum. Wir ignorieren es nahezu. Dabei ist es genauso natürlich, wie das Glücklichsein. Indem wir auch dieser Depressionsphase ihren Raum lassen, kann sie wieder weiterziehen. Die Unterdrückung und dieser ständige Grinsebackenmodus können hingegen nach hinten losgehen und wir sind frustriert, obwohl wir uns so sehr bemühen glücklich zu sein und das Negative krampfhaft verdrängen. Deshalb erscheinen auf meinem Blog und in sozialen Netzwerken auch mal traurige, aggressive und einfach launische Beiträge. Das ist für mich natürlich. Das erklärt den Teil „Happiness“. Permanentes Glücklichsein funktioniert nicht ohne Tiefphasen. Diese gehören zum Leben und dürfen nicht ignoriert werden. Erst wenn wir ihnen Beachtung schenken, geben sie sich „zufrieden“ und lassen uns in Ruhe.

Doch warum nun „Integrated“?

Der Begriff „Integration“ ist in aller Munde. Das brauche ich nicht extra erwähnen. Was verbinde ich  persönlich aber damit?

Ich bin ein Teil der Gesellschaft. Weder als Deutschrussin mit tatarischen Wurzeln, noch als Muslima fühle ich mich ausgegrenzt, denn wer sich so fühlt, katapultiert sich selbst ins Abseits der Gesellschaft.  Das ist die Entscheidung eines Einzelnen. Ich entscheide mich für ein Miteinander. Menschen, die mich nicht mögen, wird es immer geben und das ist auch okay. „Integrated“ heißt für mich, innerhalb der Gesellschaft mitzuwirken ohne mich dabei selbst zu verlieren. Der Mix aus der Welt heutzutage und meine persönlichen Interessen sind im Einklang mit mir selbst. Es funktioniert und man muss weder das Eine noch das Andere ausschließen.

Die Kombinaton „Integrated Happiness“ ist das Ergebnis des Ganzen.


Foto: Asian Development Bank | CC BY-NC-ND 2.038412-013: Assam Integrated Flood and Riverbank