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Gesellschaft

Gewalt beenden, gemeinsame Werte respektieren

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Namhafte Politiker und geistliche Führer aus aller Welt haben das Weihnachtsfest der katholischen und der meisten protestantischen Christen genutzt, um in ihren Grußbotschaften Frieden und Respekt unter den Religionen anzumahnen.

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Papst Franziskus hat am ersten Weihnachtsfeiertag den traditionellen apostolischen Segen „Urbi et Orbi” – der Stadt und dem Erdkreis – gespendet. Vor Zehntausenden Menschen auf dem Petersplatz in Rom und Millionen Fernsehzuschauern in aller Welt verband er den Segen mit einem Weihnachtsgruß und dem Aufruf nach Frieden für die Welt: „Für die Kinder und die alten Menschen, für die Jugendlichen und die Familien, für die Armen und die an den Rand Gedrängten.“

Eindringlich setzte sich Franziskus in seiner Weihnachtsbotschaft für Dialog und Solidarität weltweit ein. Er verlangte ein Ende der Gewalt in Syrien, der Zentralafrikanischen Republik und im Südsudan. „Zu viele Leben hat in letzter Zeit der Konflikt in Syrien zerschlagen, indem er Hass und Rache schürt“, sagte der Papst in seiner Ansprache. Die Konfliktparteien sollten jede Gewalt beenden und der humanitären Hilfe Zugang gewähren.

Der wichtigste Repräsentant der Katholiken im Heiligen Land hat in seiner Weihnachtspredigt zu einer friedlichen Lösung blutiger Konflikte in aller Welt aufgerufen. Die Weihnachtsnacht erinnere „an die lange Nacht, in der sich unsere Welt und unser Naher Osten befinden“, sagte der lateinische Patriarch Fuad Twal nach Angaben seines Büros bei der Mitternachtsmesse in Bethlehem.

Gebet für Frieden im Heiligen Land

„Die Welt steht vor einer langen Nacht der Konflikte, Kriege, Zerstörung, Angst, Hass, Rassismus und in diesen Tagen auch mit Schnee und Kälte.“ Er nannte dabei Bürgerkriege in Afrika, den Taifun auf den Philippinen, die schwierige Lage in Ägypten und im Irak sowie die Tragödie in Syrien.

Twal sagte dem anwesenden Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas, er bete für ihn und den Erfolg der Friedensgespräche mit Israel, „damit sich eine gerechte und faire Lösung des aktuellen Konfliktes finden lasse“. Deutschen Pilgern sagte er auf Deutsch: „Nehmen sie die Bitte um Einsatz und Gebet mit in ihre Heimat.“

Auch der türkische Staatspräsident Abdullah Gül und Premierminister Recep Tayyip Erdoğan haben anlässlich des Weihnachtsfestes eine Botschaft an die christliche Welt veröffentlicht. Gül sagte, das Weihnachtsfest, das Aufopferung, Solidarität und Barmherzigkeit beinhalte, reflektiere die gemeinsamen Werte des universellen Menschheitserbes. Diese Werte hätten Anatolien, das die gesamte Geschichte hindurch verschiedene Ethnien und Konfessionen beherbergt habe, bereichert und zur Vielfalt beigetragen. Dieses wertvolle Erbe mit gegenseitigem Respekt und im Geist der Liebe sowie der Toleranz in die Zukunft zu tragen, werde für alle von Nutzen sein. Premierminister Recep Tayyip Erdoğan hob in seiner Botschaft vor allem die Bedeutung von Einheit und Solidarität hervor.

Namens der muslimischen Geistlichkeit in Deutschland veröffentlichte die Türkisch-Islamischen Union (DITIB) namens des Bundesvorstandes und der 15 Landesvorstände eine Weihnachtsbotschaft, in der es unter anderem hieß: „Weihnachten ist für die Menschen christlichen Glaubens eine besonders besinnliche und spirituell höchste Gebets- und Festzeit. So wünschen wir unseren christlichen Nachbarn und Mitmenschen, denen wir in christlich-islamischen Begegnungen und Veranstaltungen, in Politik, Kindergärten, Schulen und Hochschulen, in Kunst und Kultur und an unzähligen weiteren Orten des gesellschaftlichen Zusammenlebens begegnen, ein frohes Fest.“

Gleichheit an Würde

Der Patriarch von Moskau und ganz Russland, Kyrill, sagte in seiner Botschaft: „Jedes menschliche Leben ist von unschätzbarem Wert, wurde es doch durch die Fleischwerdung, das Leben, den Tod und die Wiederauferstehung von Gottes eingeborenem Sohn bezahlt. Das alles regt uns noch stärker dazu an, jedem Menschen besonderen Respekt und besondere Achtung zu erweisen, unabhängig davon, wie sehr er sich von uns unterscheidet.“

Der russische Präsident Vladimir Putin wandte sich mit einer Botschaft vor allem an die katholischen Gemeinden in der Russischen Föderation und betonte darin: „Wir sind alle verschieden. Aber wenn wir Gottes Segen erbitten, dürfen wir nicht vergessen, dass er uns alle gleich erschaffen hat“. Die orthodoxe Mehrheit der Christen in Russland feiert erst am 7. Januar ihr Weihnachtsfest.

US-Präsident Barack Obama hat noch keine explizite Weihnachtsbotschaft veröffentlicht, aber seine Weihnachtsgrüße und den Wunsch nach „Frieden auf Erden“ auf seiner facebook-Seite und jener des Weißen Hauses mit festlichen Bildern ausgeschmückt.

Israels Premierminister Benjamin Netanyahu wandte sich mit einer Weihnachtsbotschaft an die Christen in seinem Land. „Wir feiern mit Euch Weihnachten. Wir wissen um die Wichtigkeit, die Ihr unserem gemeinsamen Erbe und dem Staat Israel beimesst, und der Stadt Jerusalem, in der so viel von unserer gemeinsamen Geschichte gemacht wurde“, betonte Netanyahu, und ergänzte: „Wir haben eine großartige Vergangenheit, wir haben gemeinsame Werte, und wir sehnen uns nach einer gemeinsamen Zukunft in Sicherheit, Wohlstand und Frieden.“ (dpa/dtj/TRT/RUVR)