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Wirtschaft

Wenn aus Abfall Pilze werden

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Gutes tun und damit Geld verdienen: So lautet die Devise eines neuen Typus von Geschäftsmann. Die Zeiten, in denen das Label „sozial” nur auf Non-Profit-Organisationen zutraf, sind vorbei. (Foto: reuters)

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Wenn aus Abfall Pilze werden
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Wer denkt, dass es keine Alternative zum knallharten Kapitalismus gäbe, der hat sich getäuscht. „Commercially driven”, nennt Philipp Buddemeier seinen „sozialen“ Ansatz, Geld zu verdienen. Buddemeier war Consultant bei McKinsey und gehört heute zu den sogenannten Social Entrepreneurs.

Die sogenannten Social Entrepreneurs sind Menschen, die eine soziale Herausforderung aus sich selbst heraus unternehmerisch und innovativ angehen und in direktem Kontakt und Kooperation mit anderen gemeinsam gesellschaftlichen Wandel wirksam mitgestalten.

Diese Szene wird zunehmend von Wirtschaftsprofis aufgemischt. Sie wollen weg vom knallharten Business und trotzdem profitabel sein. Sie bringen beide Welten zusammen. So auch Buddemeier, er züchtet beispielsweise Pilze aus Abfall. „Der Abfall wird zum Ausgangsmaterial für neuen Cashflow”, so Buddemeier.

Ein Kilogramm selbstgezüchteter Austernpilze verkauft er für 17,80 Euro. Wichtig zu erwähnen ist, dass Buddemeiers Produktionskosten verschwindend gering sind und das Unternehmen damit höchst profitabel. Er ist und bleibt der klassische Kalkulierer und arbeitet ständig an der Optimierung seiner Produktion. Doch mit der Verwertung von Abfall in großem Stil setzt der Wirtschaftsprofi nicht nur auf gute Margen, sondern auch auf Nachhaltigkeit und Wiederverwendung. Das ist sein Erfolgsmodell.

Der ganz große Star der Szene ist allerdings Muhammed Yusuf. Er gründete 1983 die Bank Grameen in Bangladesch. Die Bank verleiht an einfache Menschen in Entwicklungsländern Geld in Form von Mikrokrediten. Diese Menschen können sich mithilfe dieses Geldes ein Business aufbauen, um sich aus der Armut herauszuarbeiten. Yusuf erhielt 2008 am Ende dafür sogar den Friedensnobelpreis.