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Bildung & Forschung

Erfolgreiche „Gastarbeiter“-Kinder sprechen über ihren Werdegang

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Ihre Eltern und Großeltern kamen als ungelernte Hilfskräfte, sie selbst sind Ärzte, Chemiker oder Rechtsanwälte. Und sie sind ein Gewinn für Deutschland. In Augsburg sprachen nun erfolgreiche Einwandererkinder über ihren Werdegang.

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Der Verein „Türkisch-Deutsche Akademiker e.V.“ (TÜDA) hat vergangene Woche die vier besten türkischstämmigen Abiturienten in Augsburg geehrt. Diese studieren nun an diversen Universitäten Medizin, Jura, Wirtschaftsingenieurwesen und Chemie. An der in den Räumlichkeiten des Zeughauses organisierten Veranstaltung nahmen neben den Familienangehörigen der Abiturienten der Bildungsreferent der Stadt Augsburg, Hermann Köhler, die Mitarbeiterin des Ministerialbeauftragten, Ute Multrus und viele andere Bürger teil.

In seiner Rede gratulierte Bildungsreferent Köhler den erfolgreichen Jugendlichen und betonte, dass die Einwandererfamilien in den letzten Jahren die Bedeutung der Bildung besser verstanden hätten. Im Gespräch mit DTJ brachte er seinen Stolz auf diese Jugendliche zur Sprache und wiederholte, dass immer mehr Einwandererfamilien ihre Kinder bei der Erlangung besserer Bildung unterstützten.

Der Vorstandvorsitzende von TÜDA, Dr. Arif Sezer, meinte, dass in den Medien immer wieder hervorgehoben werde, dass Einwandererkinder im Bildungssystem schlechter abschneiden würden. Dies wolle er zwar nicht verleugnen, aber er wolle mit seiner Veranstaltung auch die andere Seite der Medaille zeigen, nämlich dass es auch erfolgreiche Einwandererkinder gäbe. Diese Jugendliche möchte er in Vordergrund stellen, damit sie für andere Kinder und Jugendliche ein Vorbild sein können. Sezer wünschte sich, dass die Zahl der Abiturienten weiter steige. Mit diesem Ziel wurde ja auch der TÜDA gegründet.

Vorbilder verraten das Erfolgsrezept

Die in Augsburg geehrten Abiturienten haben dem DTJ das Erfolgsrezept verraten. Merve Kılıç, die an der Universität Hamburg Zahnmedizin studiert, erzählte ihre Schullaufbahn wie folgt: „Nach der 4. Klasse besuchte ich zunächst die Realschule und ab der 7. Klasse wechselte ich aufs Gymnasium. Letztes Jahr habe ich diese Schule mit der Durchschnittsnote 1,8 abgeschlossen. Schülern empfehle ich, ihre Ziele immer hoch zu halten. Sie sollen sich nicht auf das Abitur, sondern auf das gewünschte Studium konzentrieren. Das wird sie motivieren.“

Zarife Şimşek hat im letzten Semester an der Universität Augsburg das Studium des Wirtschaftsingenieurwesens aufgenommen. „Mein Abitur habe ich mit der Durchschnittsnote 1,7 absolviert. Das Erfolgsrezept besteht aus dem Lernen und zwar sowohl in der Schule als auch zu Hause. Dabei habe ich von meinen Eltern immer Unterstützung erhalten. Die Schüler sollen auf sich vertrauen und niemals aufgeben, auch wenn sie schlechte Noten bekommen“, sagte Şimşek.

Ebenfalls bedankte sich Canan Çelikbaş (Abiturabschluss mit 1,9) bei ihren Eltern für die unersetzbare Unterstützung. Enes Çalışkan wiederum studiert an der TU München Chemie. Für Çalışkan, der 1,9 als Durchschnittsnote im Abitur erhielt, war nach eigenen Worten die Unterstützung durch seine Lehrer an den Schulen für seinen Erfolg unabdingbar.