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Kultur/Religion

Wieso wandert der Ramadan eigentlich durch das Jahr?

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Viele Nicht-Muslime mögen sich wundern, warum die Muslime jedes Jahr zu einem unterschiedlichen Zeitpunkt fasten. Während sie vor einigen Jahren noch im Winter gefastet haben, findet der Ramadan nun im Hochsommer statt. Wieso ist das so?

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Im Sommer fasten die Muslime länger als im Winter.
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Dass der Ramadan für Muslime weltweit begonnen hat, müsste jeder mitbekommen haben. In sozialen Netzwerken und auch in den deutschen Medien ist es ein oft anzutreffendes Thema. Dem aufmerksamen Nicht-Muslim wird allerdings etwas aufgefallen sein. Während die Muslime vor einigen Jahren noch im Winter gefastet haben, fasten sie nun plötzlich im Hochsommer. Warum haben die Muslime keine festen Feiertage?

Der Grund für das Rotieren ist der Mondkalender, an dem sich die Muslime orientieren. Ein Mondjahr ist etwa 11 Tage kürzer als der Sonnenkalender. Die Monate wandern daher durch die Jahreszeiten. Somit kann der Ramadan sowohl an kurzen Winter-als auch langen Sommertage stattfinden. Nach etwa 35 Jahren ist der Ramadan einmal durchs ganze Sonnenjahr gewandert. Der Beginn und das Ende des Fastenmonats sowie die Umrechnung auf den Gregorianischen Kalender wird bei einigen Rechtsschulen nicht nur von der astronomischen Rechnung, sondern auch von der Sichtung des Neumondes abhängig gemacht. Daher beginnen Muslime weltweit den Ramadan gleichzeitig – zumindest in der Theorie.

Die genaue Festlegung des Ramadan ist für einige Muslime somit erst am Vorabend möglich. In der Vergangenheit kam es vor, dass der Ramadan in den verschiedenen Ländern unterschiedlich begonnen wurde, da die Sichtung des Mondes kein einheitliches Ergebnis brachte. Der Grund dafür sind geographische oder wetterbedingte Gegebenheiten. In der arabischen Wüste ist der Neumond z.B. leichter zu beobachten als in Nordeuropa, in Marokko oft sogar schon einen Tag vorher als in Indonesien.

In der Regel erlebt jeder Muslim mindestens einen Ramadan im Winter und einmal im Sommer. Im Sommer fällt es den Fastenden nicht nur aufgrund der starken Hitze etwas schwerer als im Winter, sondern auch aufgrund der längeren Tagesdauer. Während die Sonne im Winter bereits am späten Nachmittag untergeht, findet der Sonnenuntergang im Sommer viele Stunden später statt. Im Sommer fasten die Muslime somit je nach Land zwischen 18 und 21 Stunden. In einigen skandinavischen Ländern, in denen die Sonne nie oder nur für kurze Zeit untergeht, ist es den Fastenden erlaubt, sich nach dem Land zu orientieren, das am nächsten liegt, in dem die Sonne untergeht.