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Geschichte

Wikinger-Ring mit „Allah“-Inschrift aufgetaucht

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In Schweden ist nun ein Ring mit einer muslimischen Inschrift aufgetaucht. Wie der Ring genau in diese Region gelangte, bleibt ungelöst. Doch klar ist, dass er einen Beweis für die Beziehungen zwischen Wikingern und der muslimischen Welt darstellt.

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In Schweden ist ein Wikinger ring mit muslimischer Inschrift gefunden worden.
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Ein in Skandinavien aufgefundener Ring mit arabischer Inschrift stellt womöglich einen Beweis für den frühen Kontakt zwischen Wikingern und der muslimischen Welt dar. Es handelt sich dabei um den einzigen seiner Art. Der besagte Ring ist in einem Wikingergrab in Birka, Schweden, gefunden worden. Die Frau in dem Holzgrab soll im 9.Jahrhundert gestorben und rund tausend Jahre später vom berühmten schwedischen Archäologen Hjalmar Stolpe wiederentdeckt worden sein.

Der Ring wurde aus einer Silberlegierung hergestellt. Die Inschrift auf dem Stein ist in kufischer Schrift geschrieben, die während des 8., 9. und 10.Jahrhunderts weit verbreitet war. Interpretiert wurde die Inschrift als „il-la-lah“, was mit „Für Gott“ übersetzt werden kann. Andere Deutungen weisen darauf hin, dass auch „Ins…LLH“ darauf zu lesen ist, was für „Inshallah“ (So Gott will) stehen könnte.

Hierbei handelt es sich um den einzigen Wikinger-Ring mit arabischer Inschrift in ganz Skandinavien. Zwar seien Ringe im arabischen Stil öfter in der Gegend aufgetaucht, jedoch ohne arabische Inschrift. Allerdings konnte nicht herausgefunden werden, wie diese Frau an den Ring gelangt war. Sie trug ein typisch skandinavisches Kleid, daher wird vermutet, dass der Ring über den Handel erworben wurde.

Der Biophysiker Sebastian Warmländer von der Stockholm-Universität und seine Kollegen versuchten anhand eines Elektromikroskops den Stein genauestens zu untersuchen, um den Ursprung des Rings herauszufinden. Sie fanden heraus, dass es sich bei dem Stein um bemaltes Glas handelt. Zu der Zeit der Wikinger war dies ein sehr exotisches Material, obwohl es bereits tausende Jahre zuvor im Nahen Osten und in Nordafrika weit verbreitet war. Den Wissenschaftlern zufolge stellt der Ring einen Befund für die Handelsbeziehungen zwischen Wikingern und dem Abbasidenkalifat dar.

Im wissenschaftlichen Magazin „Scanning“ schreiben Warmländer und seine Kollegen: „Es ist unwahrscheinlich, dass die Frau selbst oder jemand, der ihr nahe stand, das Kalifat oder die umliegenden Regionen besucht hatte – geschweige denn von dort stammt.“ Bis zum 11.Jahrhundert waren die Wikinger für ihre Seefahrten bekannt, die von Amerika bis nach Konstantinopel und sogar nach Baghdad führten. Laut dem Historiker Farhat Hussain wären die Wikinger eher an Silber und weniger an Gold interessiert gewesen. Es sei ein Statussymbol für sie gewesen. Sie hätten sich sogar mit Silber begraben lassen.

Wie der Ring allerdings an die Frau in Birka genau gelangt ist, wird man wahrscheinlich niemals herausfinden.