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Kultur/Religion

100 Jahre Frieden zwischen Australien und Türkei: Derwische gehen Down Under

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Die ehemalige australische Ministerpräsidentin Julia Gillard erklärte das Jahr 2015 zum „Türkischen Jahr in Australien“. Aus diesem Anlass startet der Mevleviye-Orden eine Australien-Tour mit Konzerten, um die beliebte Sema-Zeremonie aufzuführen.

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Die allbekannten Derwische bereiten sich darauf vor, anlässlich des Gedenkjahres der Schlacht von Gallipolli nach Australien zu reisen, um 100 Jahre Frieden zwischen Australien und der Türkei zu zelebrieren. Die ehemalige Ministerpräsidentin Julia Gillard erklärte bereits 2012 das Jahr 2015 zum „Türkischen Jahr in Australien“.

Im Laufe der Australien-Tour der Tanzenden Derwische des Mevleviye-Ordens aus Konya sind zahlreiche kostenlose Konzerte geplant, die in Zusammenarbeit zwischen dem Türkischen Kultur- und Tourismusministerium und der türkischen Botschaft in Canberra entstanden. Das Sufimusik-Ensemble, das 1989 gegründet wurde, soll die Derwische auf ihrer Tour begleiten.

Sufi-Musik wird international immer beliebter

Murat Yücel, ein in Sydney lebender türkischer Musiker, ist der festen Meinung, dass die Konzerte sowohl für das breite australische als auch für das türkische Publikum in Australien reizvoll sein könnten. „In den letzten Jahren wird die Sufi-Musik immer beliebter. Sie enthält mehr Naturtöne. Die westliche Musik basiert auf Halbnoten, wohingegen bei der Sufi-Musik ein Ton in neun Noten unterteilt ist, was komplexer ist und somit mehr Emotionen und Stimmungen übertragen kann. Dies ist einer der Gründe, warum die Musik einen in einen tranceartigen Zustand versetzt.“

Der Tanz der Derwische, auch bekannt als Sema-Zeremonie, wurde von der UNESCO jüngst zum „Meisterstück des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit“ erklärt.

„Wir Derwische müssen unser Ego und Verlangen zerschlagen“

Laut Mithat Ökçakıl, dem Sohn des spirituellen Leiters der Tanzenden Derwische, Fahri Özçakıl, spiele Rumi (der Begründer des Mevleviye-Ordens) eine wichtige Rolle in der weltweiten Verbreitung von Frieden und Toleranz. „Zwischen unseren beiden Ländern entspricht die Brüderlichkeit der Toleranz Rumis. Wenn wir Rumi sagen, so sehen wir seine menschliche Seite. Er ist nicht nur für Muslime wichtig… denn Gott erschuf [alle Menschen], Nationalität spielt keine Rolle.“

Özçakıl betonte, dass Liebe und Toleranz der Ursprung des Sufismus seien. „Man muss jedes Lebewesen lieben. Der Kampf ist stets in uns drin [und] nicht mit anderen. Unser Fokus als Derwische liegt darauf, unser Ego und unser Verlangen zu zerschlagen.“