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Geschichte

Erster muslimischer Sklave: Omar Ibni Said`s Autobiografie verrät viel über Amerikas Sklaverei

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Omar Ibni Said gilt als der erste Muslim, der als Sklave in die USA gebracht worden ist. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde Omar Ibni Said aus seinem Dorf im Senegal entführt und mit einem Schiff nach Amerika gebracht.

Omar Ibni Said gilt als der erste Muslim, der als Sklave in die USA gebracht worden ist. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde Omar Ibni Said aus seinem Dorf im Senegal entführt und mit einem Schiff nach Amerika gebracht. Die Umstände dieser Reise sollen nicht einfach gewesen sein. Bislang lagen die Quellen für all diese Informationen im weltberühmten Archiv der US-amerikanischen Davidson Universität in North Carolina. Jetzt aber hat das US Library of Congress die Primärquellen aufgekauft und sie der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

In den Schriften des Omar Ibn Said ist zu lesen, wie viele seine Dorfmitbewohner im Senegal massakriert wurden. Bewohner, die versucht hatten zu flüchten, seien sehr hart bestraft worden. Deshalb beschreibt Ibni Said die Invasoren als „Truppe der bösen Männer“ Zu dem Zeitpunkt soll Ibni Said 37 Jahre alt gewesen sein. Die Texte hat er verfasst, als er 60 Jahre alt war.

Einzige Autobiografie eines amerikanischen Muslims als Sklave

Die Schriften sind sehr wertvoll. Schließlich zählen sie derzeit als einzige Autobiografie eines amerikanischen Muslims, der Sklave war. 1996 waren die Schriften für ca. 20.000 Dollar versteigert worden. Heute wird der Wert viel höher eingeschätzt, da die Schriften viele relevante Informationen über die amerikanische Geschichte bezüglich von Sklaven liefern könnten. Die Sprache der Autobiografie macht sie noch einmal wertvoller. Die Autobiografie wurde in arabischer Sprache verfasst, was zeigt, dass sie durch den Besitzer des Sklaven Omar Ibni Said nicht verändert worden ist.

Omar Ibni Said war Akademiker und Gelehrter zugleich

Omar Ibni Said war vor der Entführung ein gebildeter Mann. Er soll ca. 25 Jahre unterschiedliche Bildungswege durchlaufen haben. Man vermutet, dass er Akademiker, Wissenschaftler und Gelehrter zugleich war.

Quelle: Library of Congress, African and Middle East Division, Omar Ibn Said Collection.

 

Ist Omar Ibni Said zum Christentum übergetreten?

Eine oft diskutierte Frage in diesem Zusammenhang ist, ob Omar Ibni Said in den 1820er Jahren zum Christentum konvertiert ist. In einem Auszug schreibt Omar Ibni Said über den Sklavenbesitzer Jim Owen: „Die Familie Owen war nie gewalttätig zu mir, sie haben mich nie geschlagen, mit mir geschimpft oder mich verhungern lassen. Sie haben mir keine Schwere Arbeit zur Last gelegt. Ich bin ohnehin so klein und dünn, dass ich keine schwere Arbeit erledigen könnte. Sie haben es mir erlaubt, die Bibel unseres Retters Jesus zu lesen.“ Dieser Auszug lässt die Frage zu, ob Omar Ibni Said zum Christentum übergetreten ist. Amerikanische Forscher glauben aber nicht an diese Theorie. Viel mehr gelte Jesus auch im Islam ein Prophet und werde im Koran erwähnt.

Man vermutet, dass Omar Ibni Said 1864 im Alter von ca. 90 Jahren starb. Sein Grab liegt auf dem Familienfriedhof der Familie Owen.