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Wirtschaft

Die Gewinner der Fußball-Weltmeisterschaft stehen fest

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Die WM 2014 beginnt heute. Milliarden werden wochenlang in den Bann des Fußballs gezogen. Es geht aber auch um Milliardengeschäfte. Wir werfen einen Blick auf die Gewinner. (Foto: reuters)

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WM 2014 - Die Gewinner sind Nike und Adidas.
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Die Olympiade mag die größte Sportveranstaltung der Welt sein. Doch nicht einmal sie kann so viele Menschen in ihren Bann ziehen wie die Fußball-WM. Allen Unkenrufen zum Trotz steigt spürbar das weltweite WM-Fieber. Am heutigen Donnerstag wird das Turnier um 22 Uhr deutscher Zeit mit der Partie zwischen Gastgeber und Rekordweltmeister Brasilien sowie Außenseiter Kroatien eröffnet. Bis zu diesem Zeitpunkt, und natürlich darüber hinaus, soll kräftig an der WM verdient werden.

Hoteliers jubeln bereits

Ein Gewinner steht bei diesem Großereignis bereits jetzt fest: die Hotellerie. Die Betten sind an den Spielorten weitgehend verkauft, die Preise wurden im Vorfeld bis zum dreifachen des Normalpreises erhöht, wie Verbraucherschützer kritisierten. Gleiches gilt übrigens auch für die Flugtickets. Insgesamt werden rund 600.000 Besucher bis zum Finale am 13. Juli erwartet. Diese werden fast drei Milliarden Dollar im Land lassen, wie Ökonomen schätzen. Das sind umgerechnet etwa 2,2 Milliarden Euro. Die meisten Tickets wurden übrigens ins Fußball-Entwicklungsland USA verkauft. Insgesamt 125.465 Eintrittskarten gingen in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, obwohl Fußball dort nur – im besten Fall – als Sportart Nummer vier im Lande gilt. Manche vermuten daher auch, dass es vor allem mittel- und südamerikanische Einwanderer und deren Nachfahren sind, die „ihre“ Nationalmannschaft und nicht die USA anfeuern werden.

Auf dem zweiten Platz folgt übrigens Kolumbien, wohin 60.231 Tickets gingen. Das Land von Kaffee und Gold ist seit dem Turnier 1998 das erste Mal wieder dabei. Das merkt man auch an den Trikots-Verkaufszahlen. Adidas-Chef Herbert Hainer erwähnte den Verkaufserfolg mit dem Hemden des Weltranglistenfünften sogar auf einer Pressekonferenz des Konzerns. Normalerweise tauchen da nur die großen Fußballnationen wie Deutschland oder Argentinien auf. Apropos! Hierzulande wurden 55.666 Tickets abgesetzt, die „Gauchos“ bekamen 54.000 Eintrittskarten. Allerdings wird damit gerechnet, dass deutlich mehr Argentinier nach Brasilien reisen. Der Optimismus ist groß, und die Anreise der Fans der Albiceleste an die Spielorte des Teams, Rio de Jainero, Belo Horizonte und Porto Alegre vergleichsweise kurz. Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff rechnet mit rund 200.000 Besuchern aus dem Nachbarland, der in Südamerika natürlich als fußballerischer Erzfeind von Gastgeber Brasilien gilt.

Zweikampf der Ausrüster Nike und Adidas

Schon seit Jahren bekriegen sich die beiden größten Sportartikelkonzerne der Welt, wenn es um die Fußball-WM und die Nationalmannschaften geht. Rein zahlentechnisch hat diesmal Nike die Nase vorn. Die Amerikaner schicken gleich zehn Mannschaften ins Rennen, darunter Brasilien, England, Holland und die USA. Erzfeind Adidas kommt auf neun, mit dabei sind neben Deutschland und Argentinien auch Titelverteidiger Spanien. Puma ist mit klarem Abstand die Nummer drei im Fußballgeschäft und hat acht Teams unter Vertrag. Die restlichen fünf Mannschaften werden von kleineren Ausrüstern ausgestattet, die zum Teil aber nicht mehr eigene Fußballschuhe herstellen. Über die Beträge, die an die nationalen Verbände fließen, schweigen sich die Konzerne aus. Aber klar ist: Nike vs. Adidas ist das spannendste Duell abseits des grünen Rasens. Adidas kann nicht einmal mehr im Heimatmarkt Deutschland darauf verweisen, dass man mehr Schuhe als Nike verkauft. Weltweit erlöst Nike inzwischen nach eigenen Angaben von rund 2 Milliarden Euro mit Schuhen, Bällen oder Trikots. Adidas kommt auf 1,5 Milliarden Euro. Aber: der fränkische Konzern kann sich mit dem WM-Ball „Brazuca“ trösten. Der soll dieses Jahr rund 13 Mio. Mal über den Tresen geschoben werden. Konzern-Boss Hainer deutete zumindest an, dass man im Vorfeld des Turniers über den Verkaufszahlen von Südafrika 2010 lag. Keine Angaben machen die Ausrüster übrigens auch zu den Werbebudgets, mit denen sie am Zuckerhut an den Start gehen. Branchenexperten rechnen mit rund 300 Mio. US-Dollar, wobei der Großteil auf die beiden Platzhirsche entfallen dürfte.

Sponsoren: Costa Rica ist Weltmeister

Neben den klassischen Sportunternehmen gibt es viele weitere Konzerne, die an der Fußball-WM mitverdienen wollen. Dabei trumpft zumindest nach der Anzahl der Sponsoren ein Außenseiter groß auf: Costa Rica hat nach Verbandsangaben gleich 36 verschiedene Geldgeber vorzuweisen und steht damit an der Spitze. Ganz am Ende der Liste rangiert der Iran, der zum dritten Mal an der WM-Endrunde teilnimmt. Unsere persischen Nachbarn können nur mit drei Sponsoren aufwarten. Bei den Branchen ergibt sich das typische Bild, wenn es um Großereignisse geht. Wer mit harten Bandagen um jeden Kunden und jeden Prozentpunkt Gewinnmarge kämpfen muss, ist natürlich dementsprechend aktiv. So engagieren sich laut einer Analyse von Sportinsider 25 Telekommunikationsunternehmen bei der WM. Es folgen die Branchen Finanzen (24), Bier/Alkoholika (19), Airlines (15) und Elektronik (13). 12 weitere Konzerne werden unter dem Oberbegriff Sonstiges einsortiert.