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Frankreich unter Schock: Franck Ribéry fällt für die WM aus

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Aus und vorbei! Der WM-Traum von Franck Ribéry ist geplatzt und hat die französische Fußball-Nationalmannschaft in ein Dilemma gestürzt. Der Mittelfeldstar und Anführer der „Equipe tricolore“ muss wegen seiner anhaltenden Rückenprobleme für die Endrunde in Brasilien passen. Die für Frankreichs Fußball-Fans schockierende Nachricht teilte Nationaltrainer Didier Deschamps am Freitag mit bedrückter Miene auf einer Pressekonferenz im Trainingslager in Clairefontaine bei Paris mit.

„Das ist ein schwieriger Moment für die Gruppe, ein trauriger Tag, aber wir müssen da durch“, sagte Deschamps. Ribéry, der am Freitag das Training abgebrochen hatte und zu weiteren Untersuchungen nach Rambouillet ins Krankenhaus gebracht wurde, wird bei der WM durch Remy Cabella vom SC Montpellier ersetzt. „Traurig für mich und das Team von Frankreich“, sagte Ribéry zu „Sport Bild Online“. Doch damit nicht genug für WM-Titelanwärter Frankreich: Neben dem Bayern-Star fällt in Clement Grenier ein weiterer Spieler wegen einer Oberschenkelverletzung aus. Der Mittelfeldakteur von Olympique Lyon wird durch Morgan Schneiderlin (FC Southampton) ersetzt.

Tiefpunkt eines enttäuschenden Jahres 2014

Doch der Ausfall des Supertechnikers stellt alles in den Schatten. Für Ribéry ist es der Tiefpunkt eines bislang enttäuschenden Jahres 2014. Im Januar war er bei der Wahl zum Weltfußballer des Jahres übergangen worden und musste die Auszeichnung als Dritter dem portugiesischen Star Cristiano Ronaldo überlassen, obwohl er in der vergangenen Saison mit dem FC Bayern alles gewann, was es zu gewinnen gibt.

In der Rückrunde folgten weitere gesundheitliche Rückschläge, wie die Gesäß-OP, die ihn zu einer mehrwöchigen Pause zwang. Auch sportlich lief es nicht mehr rund. Die Münchner holten zwar noch das Double, schieden aber in der Champions League im Halbfinale gegen Real Madrid aus. Dazu beeinträchtigten den Franzosen schon in der Saison-Schlussphase die Rückenbeschwerden.

Der 31-Jährige hatte letztmals im DFB-Pokalfinale gegen Borussia Dortmund vor gut drei Wochen (2:0) gespielt. Aber schon da hatte er wegen seiner Beschwerden zunächst auf der Bank gesessen, war dann aber für Philipp Lahm ein- und später wieder ausgewechselt worden. In den ersten beiden WM-Testspielen der Franzosen gegen Norwegen (4:0) und Paraguay (1:1) war er schon nicht mehr dabei. In den vergangenen Tagen hatte die medizinische Abteilung der Franzosen versucht, Ribéry wieder fit zu bekommen – vergeblich.

„Wir müssen zuversichtlich bleiben“

Der Ausfall Ribérys ist für die Franzosen ein schwerer Schlag. Der Bayern-Star gilt als Kopf des Weltmeisters von 1998, zumal er sich inzwischen auch im Trikot der Nationalelf zum Leistungsträger entwickelt hat. „Wir müssen zuversichtlich bleiben. Mit einem zu 100 Prozent leistungsfähigen Ribéry sind wir ein besseres Team, aber wir werden versuchen, es auch ohne ihn zu schaffen“, sagte Deschamps neun Tage vor dem WM-Auftakt gegen Honduras, und Yohan Cabaye ergänzte: „Er wird uns fehlen. Auch seine Lebenslust und sein Humor. Aber wir müssen den Ehrgeiz beibehalten und an unseren Zielen festhalten, so, als wäre er noch bei uns.“

Damit verpasst Ribéry seine wohl letzte WM-Chance. Der Mittelfeldspieler hatte angekündigt, dass er in Brasilien zum dritten und letzten Mal bei einer WM teilnehmen wolle. Viel Glück hatte der Mann aus Boulogne-sur-Mer bei großen internationalen Turnieren ohnehin nicht wirklich – mal abgesehen von seinem guten WM-Auftritt 2006 in Deutschland, als er mit Frankreich Vize-Weltmeister wurde. Bei der Euro zwei Jahre später verletzte sich Ribéry allerdings schwer, sein Team schied schon nach der Vorrunde aus.

2010 folgte die Fiasko-WM in Südafrika, bei der Ribéry inmitten vieler Querelen daheim unter anderem für den berüchtigten Trainingsstreik von Knysna mitverantwortlich gemacht und anschließend verbandsintern gesperrt wurde. Bei der Euro 2012 konnten weder Ribéry noch das Team trotz akzeptabler Leistungen und einem Viertelfinal-Aus gegen den späteren Champion Spanien Wiedergutmachung betreiben. (dpa/dtj)