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Statistik-Prognose der FU-Berlin: Deutschland wird gegen Argentinien knapp verlieren

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WM 2014: Die Argentinier haben laut Prognose der FU-Berlin mit Blick auf das Finale Grund zur Freude: Ihre Chancen sind statistisch gesehen etwas besser. (Foto: reuters)

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Ob die Argentinier auch beim morgigen Finale gegen Deutschland Grund zum jubeln haben? Laut einer Prognose der FU-Berlin ja!
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Das historische Finale rückt näher. Experten verweisen gern auf die vergangenen Duelle zwischen der deutschen Nationalelf und dem Team der Argentinier. Nach einer bitteren 3:2 Niederlage im Finale von 1986 in Mexiko gegen die Gauchos revanchierte sich das DFB-Team 1990 im Finale in Rom mit einem 1:0 Sieg. Bei der WM im eigenen Land bewies sich Jens Lehmann als wahrer Elfmeter-Killer und Deutschland zog dank dem 4:2 Sieg ins Halbfinale ein. 2010 traf das deutsche Team unter Joachim Löw im Achtelfinale im südafrikanischen Kapstadt erneut auf die Argentinier und schoss letztere 4:0 vom Platz. Die Statistik sollte also eigentlich klar auf einen Sieg von Deutschland über Argentinien hindeuten.

Doch die Prognose, die Wissenschaftler der Freien Universität Berlin nun für die WM 2014 vorlegen, wirft ein anderes – aus deutscher Sicht beunruhigendes – Licht auf die Begegnung mit Argentinien. Der im Wissenschaftsjahr 2014 entwickelte WM-Simulator der Informatiker an der FU Berlin ist die Antwort der Forschung auf bereits bekannte Fußball-Orakel. Nach Angaben seines Entwicklers, Prof. Raul Rojas, berechnet dieser, dass die Nationalelf von Alejandro Sabella am Sonntag mit einem knappen Ergebnis siegen wird.

Nach vermeintlichen WM-Orakeln wie Krake Paul und Pferd Nasar, die ihre Vorhersagen nach dem Zufallsprinzip tätigten, steckt in dem Online-Simulator der Freien Universität Berlin ein hochkomplexer statistischer Algorithmus. Mit diesem hat der Simulator die Spielergebnisse bereits in den Gruppenspielen nahezu perfekt vorhergesagt: vier der fünf Mannschaften, die das Halbfinale erreichten, wurden vor Beginn der WM vom Simulator als Favoriten identifiziert – lediglich Spanien schied bereits vor dem Halbfinale aus.

Auch starke Mannschaften haben manchmal einen schlechten Tag

Für das Finale am Wochenende soll es für Deutschland laut Simulator jedoch eng werden: „Die Wahrscheinlichkeit, dass Argentinien gewinnt, liegt bei 51 Prozent. Ein Sieg des deutschen Teams ist zu 49 Prozent wahrscheinlich“, sagt Raul Rojas. Dabei wurde jedoch der Vorteil der Argentinier mit eingerechnet, dass diese auf dem eigenen Kontinent spielen. Wird dieser nicht berücksichtigt, wäre das deutsche Team mit einer Wahrscheinlichkeit von 55 Prozent Favorit im Kampf um den Titel.

Neben dem geografischen Vorteil kann die Online-Software auch den Marktwert der Spieler oder das Durchschnittsalter des Teams als Einflussfaktoren für Sieg oder Niederlage berücksichtigen. Insgesamt hat der Nutzer die Möglichkeit, vier Werte in seine Vorhersage einfließen zu lassen und diese unterschiedlich zu gewichten. Das sogenannte EloRanking hat sich als das erfolgreichste bewiesen. Diese Rangliste spiegelt anhand von Leistungspunkten die jeweilige Spielstärke einer Nationalmannschaft wider.

„Dabei bekommt jedes Team Punkte für gewonnene Spiele und muss andere für verlorene abgeben – ein System, dass wir aus dem Profischach kennen“, erklärt der FU-Professor Rojas. Ist die Differenz der Spielstärke von zwei Mannschaften groß, kann anhand von historischen Daten die Siegwahrscheinlichkeit der besseren Mannschaft berechnet werden. Die Spiele werden nach diesen Wahrscheinlichkeiten ausgetragen. Die bessere Mannschaft gewinnt dann beispielsweise in sechs von zehn Partien, aber nicht immer – denn auch starke Mannschaften haben manchmal einen schlechten Tag.