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Gesellschaft

WonderWaffel: Jetzt spricht der Betreiber der Düsseldorf-Filiale

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Der Vorwurf wiegt schwer: Nach dem Anschlag von Ankara sollen Mitarbeiter im WonderWaffel Düsseldorf die Opfer verhöhnt haben. Nun meldet sich der kurdischstämmige Betreiber des Ladens zu Wort.

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Der Fall schlug hohe Wellen in den letzten Tagen. Basierend auf einem verwackelten Handyvideo, das schnell die Runde auf Facebook machte, geriet die Düsseldorfer Filiale der Waffelgeschäftekette WonderWaffel in den Fokus der deutsch-türkischen Community. Der Vorwurf wiegt schwer: Im Anschluss an den Anschlag von Ankara sollen Mitarbeiter des Ladens zu Musik, die eindeutig der terroristischen PKK zugeordnet werden könne, getanzt, gefeiert und so die Opfer verhöhnt haben. Es wurde zum Boykott aufgerufen, zum Teil sogar mit Mord gedroht.

Noch bevor feststand, was genau geschehen war, entschlossen sich die Berliner Inhaber der Kette, die Düsseldorfer Filiale vorübergehend zu schließen. Es lägen genauere Informationen vor, die anscheinend das Verdachtsmoment erhärteten. Zur Debatte steht derzeit ein Lizenzentzug für den Betreiber Serhat K.

Dieser veröffentlichte am Mittwoch eine Stellungnahme auf seinem privaten Facebook-Profil. Über seinen Anwalt äußerte er sich nun auch gegenüber DTJ.

Betreiber verurteilt PKK-Terror

„Zunächst möchte ich mein Beileid für die Opfer von Ankara bekunden“, so K. Er verurteile den Anschlag vom Sonntag aufs Schärfste. Angesprochen auf die PKK erklärt er, dass er sich von der Terrororganisation und ihren Taten klar distanziere.

Es sei traurig, was in den Tagen danach passiert sei. In der Tat sei in dem von ihm betriebenen Laden am Sonntagabend gegen 21 Uhr kurdische Musik gelaufen, jedoch sei es so gut wie ausgeschlossen, dass die Mitarbeiter etwas vom Anschlag mitbekommen hätten, da ein striktes Handyverbot während der Arbeitszeit herrsche. „Ich selbst war nicht vor Ort“, beteuert er. Insgesamt handele es sich um ein „großes Missverständnis“. Er könne verstehen, dass sich viele verletzt fühlten.

„Ich als Kurdischstämmiger habe sehr viele türkische Freunde und Bekannte“, so der Betreiber der Düsseldorfer Filiale, die seit Dienstagmittag geschlossen ist. Angesprochen auf das abgespielte Lied sagt er, dass es einer internen Recherche zufolge ein Youtube-Video gewesen sei, dass eher als eine Parodie auf die PKK und ihren inhaftierten Führer Abdullah Öcalan zu verstehen sei. Mit einer 100-prozentigen Sicherheit könne er das aber nicht sagen. Es sei im Laden üblich, dass gegen Feierabend Musik abgespielt werde.

Einnahmen des ersten Wochenendes sollen an die Angehörigen gespendet werden

Vergleichen lassen sich die beiden Videos nicht mehr, da das Profil, auf dem das verwackelte Video am Montag hochgeladen wurde, nicht mehr erreichbar ist – und damit auch das Video.

Ein möglicher Lizenzentzug würde seinem Anwalt zufolge keine Chance vor Gericht haben, da die Franchisenehmer das Abspielen des Musikvideos nicht veranlasst haben und eine Verherrlichung der Anschläge niemals toleriert hätten. Überhaupt hätten die Inhaber des Unternehmens vorschnell und überhastet eine Entscheidung getroffen.

Wie soll es jetzt weitergehen? „Wir wollen wieder eröffnen“, so K. Um zu beweisen, dass er den Terror verurteile, wolle er als Zeichen des guten Willens alle Einnahmen des ersten Wochenendes nach einer möglichen Wiedereröffnung den Angehörigen der Opfer von Ankara spenden.