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Bildung & Forschung

Würzburger Gymnasium verbietet freizügige Kleidung

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Seit Anfang Mai gilt an einem Würzburger Gymnasium Kleidervorschrift. Hotpants und bauchfrei sind verboten. Auch die Jungs sind davon betroffen: Ärmellose Tanktops müssen zu Hause bleiben.

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Seit Anfang Mai gilt an einem Würzburger Gymnasium Kleidervorschrift. Hotpants und bauchfrei sind untersagt. Auch die Jungs sind davon betroffen: Ärmellose Tanktops müssen zu Hause bleiben.

Das Deutschhaus Gymnasium in Würzburg hat am 1. Mai eine Kleiderordnung festgelegt. Nach Angaben der Süddeutschen Zeitung sind demnach Hotpants, transparente und bauchfreie Oberteile sowie sichtbare Unterwäsche für Mädchen verboten. Die Jungen dürfen dagegen keine ärmellosen Tanktops und T-Shirts mit anstößigem Aufdruck tragen.

Das Verbot hat in den letzten Tagen für viel Diskussion und Aufmerksamkeit gesorgt. Auch die Politik hat sich zu Wort gemeldet. Holger Seefried, Mitglied der Schulleitung, klärte nun in einem Interview auf: „Der Wunsch ein Kleiderverbot einzuführen, ist von den Klassenelternsprechern selbst gekommen“. Aber auch im Kollegium seien zuvor Diskussionen über eine Kleiderordnung entstanden, nachdem es in der Vergangenheit vermehrt zu verschiedenen Zwischenfällen kam: „ Zwischen manchen Schülerinnen ist ein Wettkampf darüber entbrannt, wer am meisten Haut zeigt“, erklärte Seefried. Das Verbot habe aber die Schule nach demokratischer Abstimmung zwischen Lehrern, Elternvertretern und Schülern eingeführt.

Bei Verstoß bekommen Schülerinnen und Schüler, die in extremer Weise gegen die Richtlinien verstoßen, ein Schul-Shirt, dass sie drüber ziehen können, so ein Schüler aus der Schülermitverwaltung (SMV) des Deutschhaus Gymnasiums. Bisher sei es noch nicht soweit gekommen.

Auch die Sanktionierung sei keinesfalls die alleinige Idee des Lehrerkollegiums gewesen. „Eigentlich war es nicht vorgesehen bei Verstoß gegen den Dresscode Sanktionen einzuleiten. Die Schüler wollten sie ausdrücklich, weil sie fanden, dass sich sonst niemand an die Richtlinie hält“, rechtfertigte Seefried den Ablauf. In der Schule gebe es wenig bis keinerlei Widerstand. Ein Schüler der SMV äußerte sich: „Es gibt sehr wenig Gegenstimmen: ein großer Anteil der Schüler sind mit dem Verbot einverstanden.“

„Besser als ein Zwang wäre ein persönliches Gespräch“

Auch politisch schlägt die Kleiderordnung inzwischen Wellen. Die Jungen Liberalen kritisieren: „Besser als ein Zwang sich umzuziehen und Strafsanktionen wäre ein persönliches Gespräch“, äußerte sich der Würzburger Kreisvorsitzender Florian Kuhl. Ähnlich sieht das die Grüne Jugend Bayern: „Der Dresscode am Deutschhaus-Gymnasium ist keineswegs demokratisch legitimiert!“, entgegnete der Sprecher. Das Kulturministerium ist auch eingeschaltet. Eine dicke Luft liegt keineswegs in der Luft. „Auch zuvor gab es an anderen bayerischen Schulen Kleidervorschriften, Proteste dagegen gab es kaum“, so eine Sprecherin des Kulturministeriums.

Soziale Medien: Ursache ist der Islam?!

Der Konsens in den sozialen Medien liegt erstaunlicherweise beim Verbot. Viele Fürsprecher finden es legitimiert, denn „Die Schule ist eine öffentliche Einrichtung und einige Basisregeln müssen sein. Das hat nichts mit Demokratie zu tun. Die Schule hat auch Erziehungsaufgaben.“ Auch die Debatte um die Einführung der Schuluniform wurde aufs Neue diskutiert: „Einfach mal die Pflicht für Schuluniformen einführen, dann hat sich die Diskussion.“ Neben Fürsprechen gab es auch Gegenstimmen. Diese rechtfertigten ihre Kommentare folgendermaßen: „Haben sich muslimische Eltern beschwert“, „Und übermorgen ist Burka Pflicht, wa..“, Also doch schon die muslimischen Einschnitte in unser System“ und „typisch islamistische Einstellung bei 60 % Muslime in den Schulen“.