Panorama
Wulff wird Ehrenbürger von Tarsus
Ob der „Bundespräsident der Herzen“, Christian Wulff, noch einmal ein öffentliches Amt bekleiden wird, ist ungewiss. Vorerst eröffnete er erst mal eine Anwaltskanzlei. Die türkische Stadt Tarsus machte ihn jedoch jetzt zum Ehrenbürger. (Foto: reuters)
Der frühere Bundespräsident Christian Wulff wird Ehrenbürger der türkischen Stadt Tarsus. Das bestätigte eine Sprecherin Wulffs am Dienstag in Berlin auf Anfrage. Wulff werde am 18. März in die Türkei reisen und bei einer offiziellen Zeremonie die Insignien der Ehrenbürgerwürde von Bürgermeister Burhanettin Kocamaz entgegennehmen, hieß es. Bei der Veranstaltung werde Wulff auch eine kleine Ansprache halten.
Wulff hatte als Bundespräsident im Oktober 2010 die Geburtsstadt des für das Christentum in höchstem Maße bedeutenden Apostels Paulus besucht. Er formulierte bei seiner damaligen Türkeireise den Satz: „Das Christentum gehört zweifelsfrei zur Türkei.“
Damit variierte er seine Aussage aus der Rede zum 3. Oktober, in der er formuliert hatte, der Islam gehöre zu Deutschland. Wulff erklärte 2010, die Türkei sei bei der Stärkung der Religionsfreiheit der Christen „in der richtigen Richtung unterwegs“.
Am Ende einer jahrelang von Medien und der Staatsanwaltschaft Hannover gegen ihn geführten Kampagne wurde der „Bundespräsident der Herzen“, wie Christian Wulff vor allem in der Einwanderercommunity immer noch gerne genannt wird, am letzten Donnerstag in erster Instanz von allen wider ihn erhobenen Vorwürfen der Geschenkannahme freigesprochen; zudem erkannte das Gericht ihm für die erlittenen Durchsuchungen eine Entschädigung zu.
Es wird schon länger darüber spekuliert, dass der frühere Bundespräsident nach einem Freispruch wieder eine offizielle Funktion bekleiden könnte, die seinem Ansehen in der türkischen Community Rechnung trägt. Vorerst ist jedoch nur bekannt, dass Wulff erst einmal eine Anwaltskanzlei eröffnet hat. (KNA/dtj)
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