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Zeichnungen über den Propheten Muhammad: Proteste gegen Lehrer in London
Die britische Regierung hat anhaltende Proteste gegen einen Lehrer verurteilt, der an einer englischen Schule Zeichnungen über den Propheten Muhammad gezeigt hatte. Der Lehrer sei suspendiert und stehe unter Polizeischutz.
„Es ist niemals akzeptabel, Lehrer einzuschüchtern oder ihnen zu drohen“, sagte ein Sprecher des Bildungsministeriums. Am Freitag hatten sich an der Schule in Batley in der Grafschaft West Yorkshire den zweiten Tag in Folge etliche Eltern eingefunden, um gegen den bereits am Donnerstag suspendierten Lehrer zu protestieren.
Dieser hatte zu Beginn der Woche im Religionsunterricht Zeichnungen über den Propheten Muhammad gezeigt, Berichten zufolge sollen es Karikaturen aus dem französischen Satiremagazin „Charlie Hebdo“ gewesen sein.
„Angriff auf Islam“
Nach Ansicht der Protestierenden ist das ein Angriff auf den Islam, der Muhammad-Abbildungen ablehnt. Etliche Schüler:innen der Batley Grammar School stammen aus Familien muslimischen Glaubens. Eine unabhängige Untersuchung der Vorfälle wurde eingeleitet.
Im Religionsunterricht hatte ein Lehrer in #UK #Mohammed-Karikaturen gezeigt. Zu seiner Sicherheit ist er nun an einen unbekannten Ort gebracht worden – Man mag das geschmacklos finden, aber Morddrohungen? Ein #NoGo #https://taz.de/Karikaturenstreit-in-England/!5758170/
— Yasemin El-Menouar (@YaseminMenouar) March 29, 2021
„Die Art der Proteste, die wir gesehen haben, mit Drohungen und Missachtung der Corona-Beschränkungen, ist vollkommen inakzeptabel und muss aufhören“, hieß es vom Bildungsministerium. Schulen hätten das Recht, unterschiedlichste Materialien und Ansichten zu kontroversen Themen im Unterricht zu behandeln. Allerdings müsse dabei sowohl politische Ausgewogenheit als auch der Respekt gegenüber Menschen verschiedenen Glaubens beachtet werden.
dpa/dtj