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Zentralrat der Juden distanziert sich vorsichtig von Netanjahu

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Der Zentralrat der Juden hat nach umstrittenen Äußerungen von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu davor gewarnt, die Verantwortung der Nationalsozialisten am Holocaust zu relativieren. „Für den Zentralrat der Juden in Deutschland wird es immer eine unumstößliche Tatsache bleiben, dass Hitler und das nationalsozialistische Deutschland für die Shoa (Massenmord an den Juden) verantwortlich sind und die Vernichtung des Judentums geplant und betrieben haben“, hieß es am Donnerstag in einer Stellungnahme von Präsident Josef Schuster.

„Diese eindeutige Verantwortung sollte nicht relativiert werden“, erklärte Schuster. „Eine deutlichere Distanzierung Netanjahus von seiner Aussage wäre wünschenswert gewesen.“

Auch Bundeskanzlerin Merkel, die am Mittwoch den israelischen Ministerpräsidenten in Berlin empfing, sagte, die Deutschen hätten keinen Grund, ihr Geschichtsbild zu ändern. „Wir kennen die Verantwortung der Nazis für den Zivilisationsbruch der Shoa.“

Netanjahu hatte am Dienstag erklärt, der Großmufti von Jerusalem, Amin al-Husseini, habe Nazi-Diktator Adolf Hitler zur Ermordung der Juden in Europa angestiftet. Der NS-Diktator habe zunächst nur eine Vertreibung und keinen Massenmord an den Juden geplant. Der Großmufti habe Hitler aber zur systematischen Vernichtung der Juden gedrängt. Am Mittwochabend bekräftigte Netanjahu die Aussage in Berlin. (dtj/dpa)