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Gesellschaft

Zivilcourage: Muslimin schützt jüdische Familie vor Angriff

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Junge Muslima rettet jüdische Familie.
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In einer Londoner U-Bahn werden ein jüdischer Mann und seine Kinder verbal angegriffen. Eine Muslimin schreitet ein und weist den Rassisten in die Schranken.

Eine rappelvolle U-Bahn in London in der vergangenen Woche: Ein Mann hat mit seinem kleinen Jungen auf dem Arm Platz genommen. So weit, so alltäglich. Doch was stört, ist offenbar ihre jüdische Kippa. Zumindest einen Mann, der in der Nähe von Vater und Sohn steht.

Auf einem Video, das seit Montag viral geht, ist zu hören und zu sehen, wie er die beiden antisemitisch bedrängt. Er liest laut Passagen aus einer Bibel vor. Er spricht dabei offen die Familie an und beugt sich ständig zu ihr, um auf die Passagen aus seiner Bibel zu zeigen. In diesen geht es um Kritik an Juden.

Muslimin greift ein

Vorerst scheint keiner der Umstehenden wirklich einzuschreiten. Nicht so aber eine junge Frau mit Kopftuch. Sie verwickelt den Mann, der aus der Bibel liest und die Familie anpöbelt, in eine Diskussion. Sie hebt immer wieder die Hand und signalisiert dem Mann „Bis hierhin und nicht weiter!“. Schließlich schafft die junge Frau es, dass die jüdische Familie in Ruhe gelassen wird.

Bei der Muslimin handelt es sich Asma Shuweikh. In einem Radio-Interview mit BBC 5 Live erklärte Asma am Tag nach dem Auftauchen des Videos, dass man sich in solch einem Fall „nicht einfach zurücklehnen und zuschauen“ könne. „Als eine Mutter, praktizierende Muslimin und Bürgerin dieses Land ist das meine Pflicht“, so Asma. „Meine Familie hatte Angst um mich, aber ich hätte es wieder getan“, sagte die 36-Jährige Frau weiter.

Polizei nimmt Mann fest

Die Polizei hat nach Bekanntwerden des Videos den Mann verhaftet, der die Familie in der Londoner Tube belästigte. Der Mann sei in Birmingham wegen „einer rassistischen Straftat“ festgenommen worden, hieß es.

Indes wird die junge Frau in den sozialen Medien für ihre mutige Tat gewürdigt. Auch der jüdische Familienvater, dem Asma zur Hilfe eilte, lobte sie und bedankte sich bei ihr. Die beiden haben sich dem Vernehmen nach in Manchester auf einen Kaffee getroffen. Der Mann brachte Asma Blumen mit, um sich persönlich zu bedanken.

Ohne eine Intervention der Frau hätte der Mann seine Tat fortgesetzt, glaubt der Mann, der nicht namentlich erwähnt werden möchte: „Es hätte zu körperlicher Gewalt kommen können“.

Asma selbst Opfer islamophober Gewalt

Asma erklärte gegenüber Jewishnews, selbst Opfer islamophober Taten geworden zu sein. So soll einmal ein Motorradfahrer Gummibärchen in ihr Gesicht geworfen haben, als sie am Autosteuer saß und das Fenster offen war: „Er traf mich am Auge und beschimpfte mich. Ich habe das und andere, ähnliche Dinge erlebt. Es ist inakzeptabel.“