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Gesellschaft

Zweite Folge von „Marhaba“: Witze über Koran muss man aushalten

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Ein Projekt des Nachrichtensenders n-tv richtet sich gezielt an Flüchtlinge aus Syrien und dem Nahen Osten und erklärt ihnen die deutsche Kultur in ihrer Muttersprache arabisch. Doch von dieser Idee sind nicht alle begeistert. (Foto: n-tv)

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Der Nachrichtensender n-tv startete vergangene Woche ein neues Projekt namens „Marhaba-Ankommen in Deutschland“. Es handelt sich dabei um das erste Programm seiner Art in Deutschland, das sich gezielt an arabische Flüchtlinge in ihrer Muttersprache richtet. Moderiert wird die Sendung von dem Journalisten Constantin Schreiber, der als TV-Moderator für verschiedene Sender tätig war und jahrelang in arabischen Ländern lebte und arbeitete.

In der fünfminütigen Sendung spricht er von der deutschen Kultur, den Regeln und Gewohnheiten der Menschen. In der ersten Folge erfährt man, dass die deutschen als hartarbeitendes Volk bekannt sind. Außerdem erklärt Schreibe, wie wichtig Regeln für die Menschen hier sind, z.B. im Verkehr. Dass man hier nicht über rot gehen darf und sich alle Bürger daran halten, findet der Jemenite Aiman, der in der ersten Folge mitwirkt, lobenswert. Auch findet er es erstaunlich, wie viele Brotsorten in Deutschland angeboten werden und dass viele Araber dieses Angebot nicht immer annehmen und stattdessen Brot im Supermarkt einkaufen.

Naher Osten lobt – Deutschland kritisiert

Während die Reaktionen aus dem Nahen Osten positiv waren, erntete der Moderator und der Nachrichtensender n-tv viel Hass von deutschen Bürgern. In einem Artikel für Spiegel Online berichtet Constantin Schreiber von den Reaktionen: „Dass ich bei dem Thema Flüchtlinge heftige Reaktionen zu erwarten habe, war klar. Aber nicht so. „Bettnässer“, „degeneriert“ oder „abartig“ waren noch die freundlicheren. Es wurde zum n-tv-Boykott aufgerufen. Mehr als einmal wurde in unserer Sendung „der Untergang des Abendlands“ erkannt. Ein Leser kommentierte „Das ist Deutschlands Ende“. Eine Frage, die immer wieder aufkam, lautete: „Ist es jetzt soweit? Müssen wir jetzt Arabisch lernen?“ Ganz anders die Reaktionen aus dem Nahen Osten. Flüchtlinge schrieben mir und bedankten sich. Sie lieferten Themenvorschläge oder wollen bei der Sendung mithelfen. Anwälte, die arabische Flüchtlinge vertreten, wollen von ihren Fällen erzählen.“

Die zweite Folge wird heute um 17.00Uhr auf n-tv ausgestrahlt. Der Titel dieser Sendung lautet „Witze über Koran muss man aushalten“. CDU-Politiker Jens Spahn erklärt, dass man auch Witze über Religion machen dürfe. „Das muss ein Katholik wie ich aushalten. Das muss am Ende jemand auch aushalten, wenn es Witze über den Koran gibt“, sagt Spahn, der Parlamentarischer Staatssekretär im Finanzministerium ist. Aus den Erfahrungen, die wir in Deutschland gemacht haben, mit Terror, mit Diktatur, sagen wir eben, das muss gelten und zwar für jeden.“

Die erste Folge wurde bisher mehrere tausend Mal gesehen. Schreiber ist trotz der teils heftigen Kritik optimistisch und denkt, dass man nur mit Offenheit ein besseres Miteinander schaffen kann. „Natürlich fordere ich ein, dass Menschen, die bei uns leben, unsere Sprache sprechen, unser Grundgesetz achten, unsere Kultur respektieren. Aber das sage ich Ihnen auf Arabisch – und ich bin mir sicher, sie werden es so verstehen.“