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Politik

Zypern: Entscheidung erst in Stichwahl am 24.02.

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Absolute Mehrheit verpasst: Trotz eines klaren Sieges des konservativen Politikers Nikos Anastasiades muss der neue zyprische Präsident in einer Stichwahl ermittelt werden. (Foto: dpa)

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Zypern: Entscheidung erst in Stichwahl am 24.02.
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Nikosia – Der konservative Politiker Nikos Anastasiades hat klar die erste Runde der Präsidentenwahl auf Zypern gewonnen. Allerdings bekam er deutlich weniger Stimmen als in den Prognosen vorhergesagt. Nach Auszählung von mehr als 82 Prozent der Stimmen entfielen auf ihn knapp 45,5 Prozent, wie das Innenministerium am Sonntagabend mitteilte. Vor der Wahl waren dem 66-Jährigen in Umfragen zwischen 49 und knapp 53 Prozent prognostiziert worden. Damit muss er sich in einer Woche einer Stichwahl stellen.

Dabei wird der linke Politiker Stavros Malas (Foto) gegen Anastasiades antreten, der am Sonntag auf 26,9 Prozent der Stimmen kam. Dritter wurde der Vertreter der politischen Mitte, Giorgos Lillikas, mit 24,9 Prozent. 

Demoskopen hatten zuvor erklärt, Anastasiades werde „fast sicher“ die absolute Mehrheit erreichen. Vor der Wahlzentrale des konservativen Wahlsiegers versammelten sich Dutzende Anhänger und jubelten. Die Stichwahl findet am 24. Februar statt. Auf Zypern wird der Präsident direkt vom Volk gewählt. Er bestimmt und führt die Regierung.

Anastasiades: Es geht bei diesen Wahlen „ums Überleben“ der Inselrepublik

Der neue Präsident soll die pleitebedrohte Inselrepublik durch die schwerste Finanzkrise der jüngeren Geschichte führen und vor dem Bankrott bewahren. Zypern ist durch die enge Verwebung seiner Wirtschaft mit Griechenland stark von der dortigen Krise betroffen. Hoffnung auf eine Genesung seiner angeschlagenenen Wirtschaft bereitet dem kleinen Land im Mittelmeer vor allem die mögliche Rohstoffförderung vor seiner Küste

Anastasiades erklärte nach der Stimmabgabe, bei diesen Wahlen gehe es „ums Überleben“ der Inselrepublik. Zugleich bereitete er die Bevölkerung auf harte Sparmaßnahmen vor. „Wir müssen uns alle gemeinsam den kritischen Zuständen stellen, die auf uns zukommen“, sagte Anastasiades. Zypern braucht nach offiziellen Angaben dringend 17,5 Milliarden Euro, um seine Banken und die Staatsfinanzen zu stabilisieren. Die Ratingagentur Fitch hatte Zyperns Kreditwürdigkeit Ende Januar erneut gesenkt und die Bonitätsnote von „BB-“ auf „B“ reduziert. 

Die Wahl wurde auch im türkisch-zyprischen Norden der Insel mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Die Insel ist nach einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention seit 1974 geteilt. Zypern ist seit 2004 Mitglied der EU. Das europäische Regelwerk gilt jedoch nur im griechisch-zyprischen Süden. Mehrere Verhandlungsrunden zur Überwindung der Teilung sind in den vergangenen Jahrzehnten gescheitert. (dpa/dtj)