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Politik

Zypern: Türken und Griechen wollen wieder verhandeln

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Neue Hoffnung für Zypern: Die Gespräche zur Überwindung der Teilung sollen bald wieder starten. Berlin begrüßt das und will helfen. (Foto: dpa)

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Nach Monaten des Stillstands wollen die griechischen und türkischen Zyprer wieder über eine Überwindung der Teilung der Insel verhandeln. Die Anführer der beiden Volksgruppen, Nikos Anastasiadis und Mustafa Akıncı, beschlossen am Montagabend die Fortsetzung der Gespräche am 15. Mai. Das teilte der norwegische UN-Zyperngesandte Espen Barth Eide im zyprischen Fernsehen mit.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier begrüßte den Beschluss. Eine Lösung des Zypernkonflikts hätte positive Auswirkungen auf die gesamte südöstliche Mittelmeerregion, erklärte er am Dienstag. Beide Seiten würden erheblich von einer Wiedervereinigung profitieren.

„Gemeinsam mit unseren europäischen und internationalen Partnern appellieren wir an beide Seiten, die gegenwärtige Dynamik für eine umfassende Einigung zu nutzen“, sagte Steinmeier. Deutschland werde sich in enger Abstimmung mit den Partnern auch weiterhin für eine Lösung des Konflikts stark machen.

Der liberale türkisch-zyprische Politiker Akıncı war am 29. April zum Präsidenten der nur von der Türkei anerkannten Türkischen Republik Nordzypern gewählt worden. Er löste seinen Vorgänger Derviş Eroğlu ab. Akinci kündigte nach seinem Wahlsieg an, er wolle intensiv für die Überwindung der Teilung der Insel arbeiten. Der UN-Gesandte erklärte, „diese einmalige Chance“ müsse genutzt werden.

Zypern ist seit 1974 nach einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention geteilt. Die Republik Zypern ist seit 2004 EU-Mitglied. 1999 hatte der ehemalige UN-Generalsekretär Kofi Annan  versucht, zwischen der Republik Zypern und der Türkischen Republik Nordzypern wieder Gespräche in Gang zu bringen. Ein entsprechender Plan zur Wiedervereinigung der Insel wurde beiden Seiten zur Abstimmung vorgelegt. Während die Türken auf der Insel dem Plan zustimmten lehnte ihn die Griechen ab.  (dtj/dpa)