Panorama
Brände in der Türkei: Ermittlungen wegen #helpturkey
Die türkische Generalstaatsanwaltschaft hat wegen einer Kampagne in den sozialen Medien, die um internationale Unterstützung bei den Waldbränden bittet, Ermittlungen eingeleitet.
Unter anderem werde wegen „Erzeugung von Sorge, Angst und Panik“ in der Bevölkerung und Anstiftung des Volkes zu Hass und Feindschaft ermittelt, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Donnerstag. Untersuchungen gebe es auch wegen des Vorwurfs der Beamtenbeleidigung, Beleidigung des Präsidenten und Herabwürdigung des türkischen Staates.
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Angesichts der verheerenden Brände hatten Nutzer auf Twitter und Instagram in den vergangenen Tagen unter dem Hashtag #HelpTurkey um internationale Hilfe gebeten. Seit Beginn der Brände vergangene Woche wird immer wieder Kritik an der Ausstattung der Einsatzkräfte laut.
Erdoğan spricht wieder von „Lügen-Terror“
Präsident Recep Tayyip Erdoğan wies am Mittwochabend in einem Interview erneut Vorwürfe zurück und warf der Opposition vor, „Lügen-Terror“ zu verbreiten. Erdoğan sagte, inzwischen seien 20 Löschflugzeuge und 51 Helikopter im Einsatz. Unterstützung kommt nach offiziellen Angaben aus Kroatien, Spanien, der Ukraine, Russland, dem Iran und Aserbaidschan. Auch Israel schickte am Donnerstag mehrere Flugzeuge und Piloten.
Ein Brand im westtürkischen Milas, der auf ein Kohlekraftwerk übergegriffen hatte, ist nach offiziellen Angaben inzwischen unter Kontrolle. In der Nacht waren zahlreiche Viertel in der Region evakuiert worden. Unter anderem wurden Menschen mithilfe der Marine über das Meer in Sicherheit gebracht. Die Brände in der Türkei wüten aber weiter. Besonders betroffen sind die Provinzen Antalya und Muğla. Für Samstag gibt es aber gute Nachrichten: In Antalya und anderen Mittelmeerprovinzen wird Regen erwartet, auch die Temperaturen sollen auf etwa 30 Grad Celsius sinken.
dpa/dtj