Panorama
Endlich Regen in der Türkei – Minister: „Noch sechs Waldbrände außer Kontrolle“
In der Türkei haben am Samstag mehr als 5000 Einsatzkräfte gegen die Flammen angekämpft. In Muğla und Isparta sind Feuer weiterhin außer Kontrolle.
Besonders die Küstenregionen im Süden und Westen des Landes sind seit über einer Woche schwer von den Bränden betroffen. In Köyceğiz und Milas in der westtürkischen Provinz Muğla hätten sich die Feuer in der Nacht ausgebreitet, teilten örtliche Behörden mit. Die Evakuierung mehrerer Nachbarschaften sei angeordnet worden.
In Nähe der Städte Aydın und Muğla brannten am Samstag noch sechs unkontrollierte Feuer, wie Forstminister Bekir Pakdemirli mitteilte. In den Regionen Antalya, Marmaris und Bodrum gelang es Feuerwehrleuten auch mithilfe von Regen und eines Temperaturabschwungs unterdessen, einige Brände unter Kontrolle bringen, wie es hieß. Pakdemirli sprach von einer Katastrophe, die in die Geschichte eingehen werde.
Mehr als 200 Flächenbrände in einer Woche
Nach offiziellen Angaben wurden seit dem 28. Juli mehr als 200 Flächenbrände in 47 Provinzen unter Kontrolle gebracht. Rund 5250 Feuerwehrleute und mehr als 80 Hubschrauber, Flugzeuge und Drohnen sowie etwa 1000 Fahrzeuge seien zum Löschen im Einsatz, erklärte Präsident Recep Tayyip Erdoğan auf Twitter.
Die Einsatzkräfte wurden von Teams aus mindestens sechs Ländern unterstützt, darunter Spanien und Russland. Pakdemirli sprach angesichts hoher Temperaturen und Wind von „außergewöhnlichen Bedingungen“ bei den Löscharbeiten und dankte den Feuerwehrleuten für ihren unermüdlichen Einsatz.
In Antalya wird laut Wetterbericht auch für Sonntag stellenweise Regen erwartet. Doch in der Provinz haben die Brände große Zerstörung hinterlassen, ganze Dörfer liegen in Schutt und Asche. Die Flammen haben bisher in der Türkei mindestens acht Menschenleben gefordert. Experten zufolge sind es die schwersten Brände seit mehr als zehn Jahren in dem Land. Laut Schätzungen sollen bisher über 100.000 Hektar Land gebrannt haben.
dpa/dtj