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Panorama

Erdbeben erschüttert West-Türkei: Mehrere Tote befürchtet

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In der östlichen Ägäis hat es ein heftiges Erdbeben gegeben. Mehrere Gebäude stürzten ein oder nahmen großen Schaden. Auch erste Todesfälle wurden gemeldet.

Das Zentrum des Bebens mit der Stärke 6,6 habe in der Ägäis vor der türkischen Provinz Izmir und der griechischen Insel Samos gelegen, teilten die Behörden mit. Das an der Istanbuler Boğaziçi-Universität ansässige Kandilli-Observatorium und Erdbebenforschungsinstitut sprach von 6,9. Das Beben hat sich der Nachrichtenagentur „Anadolu“ zufolge um 14.51 Uhr Ortszeit (12.51 Uhr MEZ) zugetragen.

Das Beben lag nach ersten Erkenntnissen sehr nah an der Oberfläche. Auch soll es mit rund 30 Sekunden Dauer außergewöhnlich lang gewesen sein, wie die Behörden auf Samos mitteilten. Die Erdstöße sollen sogar in Athen und Istanbul spürbar gewesen sein. Der türkische Innenminister Süleyman Soylu schrieb auf Twitter, man wisse bisher von sechs eingestürzten Gebäuden und Schäden an weiteren Gebäuden. Der türkischen Katastrophenschutzbehörde AFAD zufolge gibt es bisher sechs Todesfälle und über 200 Verletzte (Stand: 19.10 Uhr). Diese Zahlen dürften in den nächsten Stunden erfahrungsgemäß noch steigen.

Bergungskräfte aus allen Teilen des Landes wurden nach Izmir beordert. Etwa 70 Verschüttete konnten bereits geborgen werden, teilte der Gouverneur von Izmir mit. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan richtete sich ebenfalls mit einem Tweet an die Bevölkerung. Man stehe den vom Erdbeben betroffenen Menschen mit allen Mitteln bei.

Auf Samos soll es zwei jeweils 17 Jahre alte Todesopfer geben. Griechischen Medienberichten zufolge waren das Mädchen und der Junge in der Kleinstadt Vathy nach der Schule zu Fuß auf dem Weg nach Hause, als wegen des Bebens in einer engen Gasse Hauswände einstürzten. Zuvor hatten griechische Behörden von acht Verletzten berichtet, die nach dem Erdbeben ins Krankenhaus der Insel gebracht worden waren.

Türkei und Griechenland bieten sich gegenseitig Hilfe an

In einer Rede am Abend sprach Erdoğan über das Erdbeben. Katar und Griechenland hätten der Türkei ihre Hilfe angeboten, sagte Erdoğan. Auch die Türkei habe ihrerseits Griechenland signalisiert, helfen zu wollen, sofern es vonnöten sei. Zuletzt waren die Beziehungen zwischen der Türkei und Griechenland unter anderem aufgrund von Erdgasbohrungen im Mittelmeer angespannt.

Auch die EU und NATO zeigten sich in ihren ersten Reaktionen hilfsbereit. EU-Ratspräsident Charles Michel bot der Türkei und Griechenland, das wenig später auch vom Erdbeben betroffen war, die Hilfe der Europäischen Union an.

Leichte Tsunamis möglich: Ein Todesopfer soll ertrunken sein

Auf Samos stiegen Staubwolken auf, etliche Gebäude seien beschädigt, berichtete das griechische Staatsfernsehen. Außerdem herrsche Angst vor einem Tsunami, weil das Wasser nach dem Beben über die Hafenmauer über die Straßen rann. Eines der Todesopfer in Izmir sei ertrunken, bestätigte die AFAD die Gefahr möglicher Tsunamis und Überschwemmungen.

 

Der türkische Nachrichtensender TRT zeigte Bilder von einem eingestürzten Gebäude in Izmir und berichtete von Panik auf den Straßen. Telefonverbindungen seien unterbrochen gewesen. Auf weiteren Fernsehbildern waren größere Staubwolken zu sehen, die über der Stadt hingen.

Die Türkei wird immer wieder von teils heftigen Beben erschüttert. Vor 21 Jahren kamen bei der Katastrophe von Gölcük knapp 18.000 Menschen ums Leben.

Erdbeben in der Türkei.

30.10.2020, Türkei, Izmir: Rettungskräfte tragen eine Verletzte aus den Trümmern nach einem Erdbeben in der türkischen Provinz Izmir. Ein starkes Erdbeben in der Ägäis hat in der Westtürkei und auf den griechischen Inseln für große Zerstörung gesorgt. Foto: Aydin Cetinkaya/XinHua/dpa

dtj/dpa

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