Connect with us

Gesellschaft

Europarat steht für Kopftuch-Tweets in der Kritik

Published

on

Spread the love

„Mein Kopftuch bedeutet für mich Freiheit“: Der Europarat hat Tweets über das Tragen des Kopftuchs in einer Vielfalt-Kampagne nach heftiger Kritik aus Frankreich zurückgezogen. Was dahinter steckt.

Die Präsentation des Projekts werde derzeit überarbeitet, sagte ein Sprecher des Europarats der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Die zurückgezogenen Tweets spiegelten Aussagen von Teilnehmern einer Arbeitsgruppe wider, nicht die Meinung des Europarats.

Frankreich hatte sich von den Tweets schockiert gezeigt und dem Europarat seine extreme Missbilligung mitgeteilt, wie Jugend-Staatssekretärin Sarah El Haïry dem Sender LCI sagte. Auf Twitter kursierten trotz der Zurückziehung Bilder und Aussagen, die anscheinend zur Kampagne gehörten.

Ermunterung zum Kopftuchtragen?

Darauf sind Frauen mit Kopftuch zu sehen und Aussagen wie „Mein Kopftuch bedeutet für mich Freiheit“ zu lesen. Nach französischen Medienberichten war auch ein Video, das einen Zusammenschnitt aus verschleierten und nicht verschleierten Frauen gezeigt hat, Teil der Kampagne.

Laut Europarat will das Vorhaben Vielfalt und Integration fördern und Hass und Hetze bekämpfen. El Haïry sieht darin jedoch eine Ermunterung zum Kopftuchtragen im Rahmen von Identitätspolitik, wie sie auf Twitter schrieb. „Diese Position steht der Glaubensfreiheit, die Frankreich in allen internationalen Sphären verteidigt, diametral entgegen.“

Heftige Debatten um Verschleierung

In Frankreich gibt es seit Jahrzehnten heftige Debatten um Verschleierung. Experten zufolge hat das Kopftuch dabei eine größere symbolische Bedeutung angenommen. Die Europäische Union hat das Projekt gegen Hassrede laut einem Sprecher der EU-Kommission mit 340.000 Euro gefördert.

Die einzelnen Bilder seien nicht abgesprochen worden. Bevor man das ganze Projekt verurteile, müsse man aber auf alle seine Teile schauen, hieß es. Der Europarat mit Sitz im französischen Straßburg ist gemeinsam mit seinem Gerichtshof für die Wahrung der Menschenrechte in den 47 Mitgliedstaaten zuständig.

dpa/dtj

Continue Reading