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Politik

Erdoğan provoziert nächste Lira-Krise

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Recep Tayyip Erdoğan riskiert mit seinen ökonomischen Fehlentscheidungen eine Wirtschaftskrise in der Türkei. Die türkische Währung ist am Boden, das Vertrauen an den Finanzmärkten verbraucht. Der volkswirtschaftliche Schaden erreicht indes die Milliardenhöhe.

In der Türkei wächst die Furcht vor der nächsten Krise. Die Währung ist am Boden. Die Preise steigen. Türkische Aktien verloren binnen zwei Wochen fast 20 Prozent an Wert, die Inflation klettert indes auf über 16 Prozent. Die Verantwortung für diese Misere trägt Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan.

Mit seiner verfehlten Geldpolitik und der Entlassung des ehemaligen Notenbankchefs Naci Ağbal in einer Nacht-und-Nebel-Aktion verspielt er den letzten Rest Vertrauen an den Finanzmärkten. Der Schaden für die türkische Volkswirtschaft geht mittlerweile in die Milliarden: Informationen der türkische Notenbank zufolge verlor die Türkei zwischen Ende März und Anfang April 1,9 Milliarden US-Dollar von ausländischen Investoren.

Niedrige Zinsen verwässern Wert der Lira

Vor einigen Wochen sah das noch anders aus. Denn der mittlerweile geschasste Notenbankchef Ağbal hatte das verlorengegangene Vertrauen der internationalen Märkte zurückgewonnen. Zumindest mit der Lira ging es stetig aufwärts, wenn auch die Inflation hochblieb (DTJ-Online berichtete).

Ağbal, der als Befürworter eines hohen Leitzinssatzes gilt, geriet mit dem Erdoğan-Lager über genau dieses Thema aneinander. Der türkische Präsident gilt, genau wie der neue Notenbankchef Şahap Kavcıoğlu, als Befürworter niedriger Zinsen. Doch die sind nicht gut für die türkische Wirtschaft. Im Gegenteil: Sie lassen den Wert der Lira sinken.

Rekordtief der Lira naht

Mit Spannung wird die neue Finanzstrategie der Notenbank erwartet. Kavcıoğlu soll sich dazu zeitnah äußern. Fraglich bleibt bis dahin, wie die Behörde ein neues Rekordtief der türkischen Währung vermeiden möchte.

Denn aktuell steht die Lira nur knapp über dem Tiefstwert aus dem Vorjahr. Im November 2020 lag er bei 8,57 Lira für einen US-Dollar. Zu Wochenbeginn wurden für einen US-Dollar 8,17 Lira gezahlt. Und angesichts des finanz- und personalpolitischen Harakiris in Ankara scheint die Talsohle noch lange nicht erreicht.

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