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Wirtschaft

Nach Zinserhöhung: Türkische Lira legt kräftig zu

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Türkische Wirtschaft: Die türkische Notenbank hat den Leitzins vergangene Woche überraschend gesenkt. Der Schritt sorgt für heftige Debatten in der Türkei.
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Die türkische Notenbank und die amerikanische Fed erhöhten am Mittwoch die Zinsen. Während der Euro unter Druck stand, ging es mit dem Kurs der Türkischen Lira (TL) deutlich nach oben.

Am Nachmittag wurde ein Euro für 8,73 Lira gehandelt. Am Morgen stand der Kurs noch bei 9,00 Lira für einen Euro. Ausschlaggebend für die stärkere Lira war eine deutliche Zinsanhebung der türkischen Notenbank. Sie erhöhte den Leitzins um zwei Prozentpunkte auf 19,0 Prozent. Das war stärker als am Markt erwartet worden war. Präsident Recep Tayyip Erdoğan galt noch bis vor kurzem als ein Gegner der Leitzinserhöhung.

Doch jetzt erhöht die türkische Notenbank zum dritten Mal hintereinander den Leitzins. Die Türkei gehört zu den wenigen größeren Volkswirtschaften, die im vergangenen Jahr trotz Corona-Pandemie gewachsen ist. Zugleich ist die Inflation hoch, wogegen die Zentralbank vorgeht. Der Höhenflug der Lira hält bisweilen an, am Freitagvormittag lag der Kurs für 1 Euro bei 8,63 TL.

Der Euro ist am Donnerstag hingegen gefallen und hat deutliche Kursgewinne vom Vortag wieder abgegeben. Nach wie vor bleibt ein starker Anstieg der Renditen für Staatsanleihen aus den USA eine bestimmende Kraft im Handel am Devisenmarkt. Im Tagesverlauf legte die Rendite für zehnjährige US-Anleihen um 0,10 Prozentpunkte zu und erreichte bei 1,75 Prozent den höchsten Stand seit Anfang 2020. Zum Vergleich: Deutsche Bundesanleihen mit der gleichen Laufzeit werden mit einer Rendite von minus 0,26 Prozent gehandelt.

Hilfspaket der US-Regierung

Durch den zuletzt rasanten Anstieg der Renditen wird mehr Kapital in die USA gelockt, was dem Dollar Auftrieb verleiht. Ursache für die steigenden Kapitalmarktzinsen sind höhere Inflations- und Wachstumserwartungen, getragen durch das billionenschwere Corona-Hilfspaket der US-Regierung und durch Fortschritte bei den Corona-Impfungen.

Der starke Anstieg der Renditen an den Anleihemärkten scheint Notenbankpräsident Jerome Powell wenig zu beunruhigen. Man wolle zwar keine „ungeordneten“ Zustände an den Finanzmärkten, versicherte Powell am Mittwochabend nach der Zinssitzung der Fed. Gleichzeitig machte er deutlich, dass es vorerst Zeit keine Änderung der Geldpolitik geben werde.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85575 (0,85668) britische Pfund, 130,08 (130,02) japanische Yen und 1,1069 (1,1047) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1728 Dollar gehandelt. Das waren 17 Dollar weniger als am Vortag.

dpa/dtj

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