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Geschichte

Türkei: Möglicherweise größte Untergrundstadt der Welt gefunden

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Das urbane Umstrukturierungsprojekt in Nevşehir wurde vorerst gestoppt. Kürzlich wurde dort eine unterirdische Stadt entdeckt. Sie könnte die bislang größte der Welt sein und die Stadt um eine bedeutende Sehenswürdigkeit reicher machen.

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In Nevsehir wurde womöglich die größte Untergrundstadt der Welt entdeckt.
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Kurz vor Jahresende freut sich die Türkei über die möglicherweise größte archäologische Entdeckung des Jahres. Kürzlich wurde im Zuge von Arbeiten, die von der türkischen Wohnentwicklungs-Verwaltung (TOKİ) durchgeführt wurden, eine antike Stadt im Untergrund rund um Nevşehir freigelegt.

Rund um die Burg waren im Zuge eines urbanen Umstrukturierungsprojektes etwa 1500 Häuser zerstört worden. Dort sollten neue, moderne Siedlungen errichtet werden. Die Grabungsarbeiten förderten am Ende die antike Stadt zutage.

Der Vorsitzende von TOKİ, Ergün Turan, erklärte, das Areal sei nun als archäologische Schutzzone ausgewiesen worden. „Es handelt sich nicht um eine bekannte Stadt im Untergrund. Wir sprechen von Tunnelpassagen im Ausmaß von sieben Kilometern. Wir haben die Bauarbeiten umgehend gestoppt, die wir in der Gegend durchführen wollten, als die versunkene Stadt offenbar wurde.“

Die Stadt soll an die 5000 Jahre alt und rund um die Festung Nevşehir angelegt sein. Auch Fluchtwege und verborgene Kirchen wurden innerhalb der Untergrundstadt zutage gefördert.

Das urbane Transformationsprojekt von Nevşehir hatte die Außenbezirke der Stadt erreicht. Turan zufolge seien bereits 90 Mio. TL in das Projekt investiert worden. Er sehe das Geld jedoch nicht als verloren an, da es sich um die größte unterirdische Stadt der Welt handeln könnte.

Bisherige Funde in Nevşehir waren wohl nicht mal der Anfang

Hasan Ünver, der Oberbürgermeister von Nevşehir, ist zuversichtlich. Andere Untergrundstädte, die bereits zuvor in anderen Bezirken der Stadt wie in Derinkuyu freigelegt worden wären, würden „nicht einmal einer Küche“ gleichkommen im Vergleich zu der jüngst entdeckten Stadt.

„Die Untergrundstadt, die wir gefunden haben, umfasst wohl 45 von insgesamt 75 Hektar, die wir für das urbane Transformationsprojekt vorgesehen hatten“, erklärt Ünver. „Wir haben 2012 begonnen, dieses zu verwirklichen. Wir haben in diesem Zusammenhang 44 historische Objekte unter Schutz gestellt. Die unterirdische Stadt war im Zuge der protokollgemäßen Demolierungsarbeiten entdeckt worden. Die ersten Anlagen wurden 2013 entdeckt. Wir haben uns an den Rat für Erhaltung des kulturellen und natürlichen Erbes gewandt, um eine offizielle Registrierung der Stätte zu erreichen.“

Bereits jetzt ist abzusehen, dass die kürzlich entdeckte Untergrundstadt die bislang größte sein wird, die rund um Nevşehir gefunden wurde.

Die Stadt liegt im Tourismusgebiet Kappadokien. Als Zentrum Kappadokiens gilt die zu Nevşehir gehörende Gemeinde Göreme, die besonders für ihre Tuffsteinformationen bekannt ist.