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Politik

Papst sprach mit Jordaniens König über Jerusalem-Frage

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Papst Franziskus hat mit Jordaniens König Abdullah II. über die Lage in Jerusalem gesprochen. Thema war die Schaffung von Frieden und Stabilität im Nahen Osten, „mit besonderem Bezug zur Jerusalem-Frage und der Rolle der Hüter der Heiligen Orte“, teilte der Vatikan am Dienstag nach der privaten Begegnung mit.

Thema war demnach auch die Bedeutung der Christen für die Region. Es sei wichtig, sie zu fördern, damit sie in der Region bleiben. Während des 20-minütigen Gesprächs versicherten zudem beide Seiten, sich in der Region für Friedensverhandlungen und die Förderung des interreligiösen Dialogs einzusetzen. Franziskus hatte bereits Anfang Dezember vor der Entscheidung der USA gewarnt und zu respektvollem Dialog aufgerufen.

König Abdullah betonte laut der Pressestelle des Königshauses, der historische Status quo Jerusalems müsse beibehalten werden. Er versicherte, Jordanien werde sich weiter für den Schutz der für Christen wie Muslime heiligen Stätten Jerusalems und für den Erhalt der arabischen, christlichen und muslimischen Identität der Stadt einsetzen. Die Gewährleistung der Rechte von Palästinensern, Muslimen und Christen in Jerusalem sei der Schlüssel für Frieden und Stabilität in der Region. Auch Papst Franziskus habe zur Wahrung des Status quo aufgerufen, um weitere Gewalt und Spannungen zu verhinden, so die Erklärung des Königshauses weiter.

Abdullah betonte weiter, die jüngste Entscheidung von US-Präsident Trump verletze internationales Recht und relevante UN-Resolutionen. Er sprach sich für einen unabhängigen Palästinenserstaat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt aus, in Nachbarschaft mit Israel.

Begleitet wurde der König bei seinem dritten Besuch im Vatikan von seinem Cousin, Prinz Ghasi bin Mohammad, der sein Berater für religiöse und kulturelle Fragen ist. Weiter waren Außenminister Ayman Al Safadi sowie der politische Berater des Königs, Manar Dabbas, Teil der offiziellen Delegation, die anschließend mit Kardinal-Staatssekretär Pietro Parolin zusammentraf. Der Vatikan machte keine Angaben zum Inhalt dieses Gesprächs. Es dürfte aber auch die Flüchtlingskrise im Nahen Osten zur Sprache gekommen sein.

Nach seinem Besuch im Vatikan reist König Abdullah II. weiter nach Paris, wo er sich mit Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron beraten will. Erstmals hatte König Abdullah 2013 Papst Franziskus besucht; ein Jahr später diente sein zweiter Besuch der Vorbereitung der Papstreise im Mai 2014.

Am Sonntag hatte der König in Amman die Leiter der christlichen Kirchen im Heiligen Land sowie Muslime empfangen. Unter ihnen waren der griechisch-orthodoxe Patriarch Theophilos III., der katholische Erzbischof Pierbattista Pizzaballa und der lutherische Bischof Munib Younan. Sowohl der König wie auch die Bischöfe hatten dabei den internationalen Status Jerusalems bekräftigt.

Das jordanische Königshaus versteht sich als Hüter sowohl der muslimischen wie der christlichen Heiligtümer in Jerusalem. Als Geschenk übergab Abdullah dem Papst eine großformatige Fotomontage mit dem muslimischen Felsendom und der christlichen Grabeskirche in Jerusalem.

Jordanien und der Heilige Stuhl unterhalten seit 1994 diplomatische Beziehungen. Im selben Jahr hatte das Königreich mit dem Nachbarn Israel einen Friedensvertrag geschlossen. Bislang haben vier Päpste Jordanien besucht: Paul VI. 1964, Johannes Paul II. 2000, Benedikt XVI. 2009 und zuletzt Franziskus 2014.

KNA

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