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Panorama

Sedat Peker lieber im Kosovo als in der Türkei?

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Sedat Peker (49), türkischer Mafia-Boss, ist bekennender Unterstützer des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan und erklärter Nationalist. Heute ist der Mafiosi auf der Flucht vor der Türkei. Doch wo steckt er derzeit?

Seit seiner Entlassung aus der Haft durch die AKP-Regierung im Jahre 2014 galt Peker als einer der größten Unterstützer des türkischen Präsidenten Erdoğan. Er ging für ihn sogar mit Drohungen an die Öffentlichkeit. Einen Höhepunkt erreichte seine Drohkulisse, als dem TV-Moderator Ahmet Hakan durch Männer von Peker die Nase gebrochen wurde. Hakan war durch Kritik an der Regierung aufgefallen. Nach dem Vorfall entwickelte er sich zum Sprachrohr der AKP.

Peker hat seinen Thron an Alaattin Çakıcı verloren

Sedat Peker ist ein mehrfach vorbestrafter türkischer Ultra-Nationalist. Ihm werden dutzende ungeklärte Morde zugeschrieben. Zudem fallen Mitglieder seiner Gruppierung immer wieder mit Fällen von Kindesmissbrauch auf. Doch seine politische Positionierung bescherte Peker einige glückliche Jahre in der Türkei. So wurde er 2017 bei einer Preisverleihung der Erdoğan-nahen Tageszeitung „Milliyet“ sogar als Geschäftsmann mit dem größten ehrenamtlichen Engagement ausgezeichnet. Doch seine Regentschaft hat ein Ende. Spätestens seit der Freilassung von Alaattin Çakıcı im vergangenen Jahr musste Peker seinen Thron räumen.

Çakıcı ein schweres Kaliber

Der 68-Jährige Çakıcı gilt als der wahre Pate in der Türkei. Er wurde 1998 in Frankreich wegen zahlreicher Vergehen verurteilt. 2006 erhielt er wegen Anstiftung zum Mord an seiner Ex-Frau lebenslänglich. Das Strafmaß wurde später auf knapp 19 Jahre reduziert. Devlet Bahçeli, Vorsitzender der ultranationalistischen MHP, hatte bereits 2018 Çakıcıs Freilassung gefordert und diese mit dem Koalitionspartner AKP schließlich durchgesetzt. Zuletzt machte Çakıcı mit seinem handschriftlichen Drohbrief gegen den CHP-Anführer auf sich aufmerksam.

Peker auf der Flucht

Und der verhältnismäßig „kleine“ Mafiosi Sedat Peker gilt seit einiger Zeit als flüchtig. Zunächst hieß es, er sei für ein Studium nach Montenegro gereist. Doch kurze Zeit später zog Peker nach Nordmazedonien. Hier wurde er überraschend festgenommen. Laut Cevheri Güven von Boldmedya wurde Peker durch nordmazedonische Behörden als Gefahr für den inneren Frieden eingestuft und verhaftet. Aufgrund seiner Bestrebungen im illegalen Drogenverkehr und den Bemühungen um eine Verbrüderung mit den Untergrund-Organisationen auf dem Balkan wurde der Mafiaboss des Landes verwiesen. Doch bislang ist nicht ganz klar, wo sich Peker nun befindet.

Lieber Kosovo als in die geliebte Heimat?

Für Güven ist klar, dass die türkische Regierung kein sonderliches Interesse an einer Rückholaktion von Peker hat. Denn obwohl der geschasste türkische Ex-Finanzminister und Erdoğan-Schwiegersohn Berat Albayrak an seiner Verhaftung tüftelte, wolle die türkische Regierung „Problemfall“ Peker lieber im Ausland behalten. Laut Güven soll auch der vermeintliche Patriot die nordmazedonischen Behörden darum gebeten haben, ihn nicht in die Türkei zu schicken. Er habe Kosovo seiner Heimat vorgezogen – aus Angst um sein Leben, behauptet die nordmazedonische Presse.

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