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Showdown gegen Island: Türkei klar auf EM-Kurs

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Heute Abend könnte sich die Türkei zum fünften Mal für eine EM-Endrunde qualifizieren. Nötig dafür ist ein Punkt im Duell gegen Island, das seinerseits einen Sieg benötigt, aber auch auf die Playoffs hoffen darf.

Die türkische Fußball-Nationalmannschaft steht kurz vor dem Ziel. 19 Punkte aus 8 Spielen bedeuten derzeit Platz 1 in Gruppe H. Gelingt heute (live ab 18 Uhr auf TRT 1 und DAZN) im Heimspiel gegen Island ein Sieg oder ein Remis, ist sie sicher für die Europameisterschaft 2020 qualifiziert.

Aus Sicht der Türkei hätte es dafür des Spiels gegen Island und der übrigen Qualifikation gar nicht bedurft. Denn bis der damalige UEFA-Präsident Michel Platini vor sieben Jahren auf die Idee kam, die Europameisterschaft 2020 in ganz Europa stattfinden zu lassen, war die Türkei einziger Bewerber auf die Ausrichtung des Turniers. Nach vergeblichen Bewerbungen für die Veranstaltungen davor sah man sich am Bosporus einfach einmal an der Reihe, die EM im eigenen Land auszurichten.

Doch Platini und seine Mitstreiter in der UEFA-Zentrale in Nyon trauten den Türken die Ausrichtung des auf 24 Teams aufgeblähten Turniers nicht zu, weshalb die EM nun in zwölf verschiedenen Ländern, darunter Deutschland mit München, stattfindet – und die Türkei nicht einmal Standort einiger Vorrundenspiele ist. Es wäre also aus Sicht des türkischen Verbands auch eine Art Genugtuung, sollte heute das Ticket gelöst werden.

Warum ist ein Sieg heute wichtig?

Die Türkei hat zwar das schlechtere Torverhältnis als die punktgleichen Franzosen, hat aber dafür den direkten Vergleich gewonnen. Da es unwahrscheinlich ist, dass Frankreich in den letzten beiden Spielen gegen Moldawien und in Albanien Punkte lassen wird, möchte die Elf von Şenol Güneş die ausbleibenden Spiele ebenfalls gewinnen, um am Ende vor Frankreich zu landen. Sie hat den Gruppensieg also in eigener Hand. Als Gruppensieger ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, bei der Auslosung im Topf 1 zu landen und somit schwierigen Gegnern bei der Endrunde aus dem Weg zu gehen.

Aber auch ein zweiter Platz wäre nicht sehr tragisch, denn auch er bedeutet die direkte Qualifikation. Nur die Voraussetzungen bei der Auslosung wären halt andere. Diese findet am 30. November statt.

Was passiert bei einer Niederlage?

Selbst eine Niederlage gegen Island bedeutet nicht gleich das Ende aller EM-Träume. Die Türkei wäre dann weiterhin noch einen Punkt vor den Skandinaviern, die dann 18 Punkte auf dem Konto hätten. Mit einem Sieg bei Außenseiter Andorra (Sonntag um 20:45 Uhr) könnte die Nationalmannschaft alles perfekt machen.

Gewarnt sollte sie in jedem Fall aber vor dem heutigen Gegner sein. Denn die einzige Niederlage erlitt sie im Hinspiel auf der Insel. Die Isländer gewannen mit 2:1. Für Aufsehen sorgte im Vorfeld ein „Bürsten-Reporter“, der sich später für seine Aktion entschuldigte. Insgesamt gingen die letzten drei Partien gegen Island allesamt verloren.

Die letzten Infos vor dem Spiel

Die Türkei kann nahezu mit ihrer Bestbesetzung auflaufen. Der zuletzt verletzte Cengiz Ünder von AS Rom steht wieder im Kader und vermutlich auch in der Stammelf. Großes Vertrauen haben die türkischen Fans in Torwart Mert Günok, der Ruhe ausstrahlt und sowohl im Verein als auch im Nationalteam ein sicherer Rückhalt ist.

Viele Nationalspieler sind wie Cengiz Ünder in den europäischen Topligen unterwegs und zählen in den allermeisten Fällen auch zur Stammelf. Çağlar Söyüncü hat sich bei Leicester City in England festgespielt. Bereits länger gilt das für Hakan Çalhanoğlu bei AC Mailand. Auch Ozan Kabak ist nach der Verletzung von Salif Sané eine feste Größe bei Schalke 04. Zuletzt gelang ihm in zwei Spielen jeweils ein Tor. Coach Güneş hat es geschafft, eine gute Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern zu finden. Er setzt auf Kontinuität und Spieler, die in ihren Vereinen regelmäßig zum Einsatz kommen.

Auch Gegner Island kann aus dem Vollen schöpfen. Die gefährlichsten Akteure sind Gylfi Sigurdsson, der Teamkollege von Cenk Tosun in Everton ist, und der aus der Bundesliga bekannte Alfred Finnbogason.

Mit Material von dpa